Untergetauchtes Sternlebermoos

Untergetauchtes Sternlebermoos
Untergetauchtes Sternlebermoos

Untergetauchtes Sternlebermoos (Riccia fluitans)

Systematik
Klasse: Marchantiopsida
Unterklasse: Marchantiidae
Ordnung: Ricciales
Familie: Ricciaceae
Gattung: Riccia
Art: Untergetauchtes Sternlebermoos
Wissenschaftlicher Name
Riccia fluitans
L.
Wasserform
Thallusspitze

Riccia fluitans, das Untergetauchte Sternlebermoos oder Flutende Teichlebermoos, ist ein auf dem Wasser schwimmendes oder untergetaucht vorkommendes Wasserlebermoos. Im Herbst sinken sie auf den Gewässergrund. Aus den überdauernden Thallusspitzen entwickeln sich im Frühjahr neue Individuen. Das zweihäusige Lebermoos fruchtet äußerst selten, so dass eine Vermehrung fast ausschließlich über Sprossung stattfindet.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung und Standort

Riccia fluitans ist weltweit verbreitet und besiedelt meist flache, sonnige bis schattige, oligo- bis schwach eutrophe, schwach saure bis kalk- oder basenreiche und saubere stehende Gewässer oder langsam fließende Gräben. Die Schwimmform wächst unter (submers) oder auf dem Wasser (emers). Seltener wachsen Landformen auf trockenfallendem Teichschlamm. Untergetaucht bildet es zuweilen schwammige Massenbestände. Es kommt häufig zusammen mit Wasserlinsengewächsen (Lemna, Spirodela, Wolffia) vor und wird manchmal durch diese verdrängt.

Beschreibung

Das Lebermoos bildet keine Rhizoide (Wurzelfilz). Seine Lager (Thalli) sind hellgrün, bandförmig, mehrfach unregelmäßig gegabelt und bis zu 4 cm lang. Die Lager der Schwimmform sind schmal bandförmig und 1 bis 1,2 mm breit. Die Landform ist derber, weniger gegabelt und die Thalli können bis 2,8 mm breit werden. Häufig sind sie violett überlaufen. Die Thallusenden sind abgerundet, etwas verbreitert, mit ein oder zwei Einschnitten und mit darunter liegenden, durchsichtigen Luftkammern versehen, die eine netzartige Felderung aufweisen (Aerenchym). Nicht selten sind Atemöffnungen vorhanden. Es sind nur wenige farblose, halbmondförmige Bauchschuppen entlang der Mittellinie ausgebildet.

Das Moos kann über sechs Monate Austrocknung gut überstehen (poikilohydrisch) und treibt nach einer Bewässerung nach etwa ein bis zwei Wochen wieder aus. Eine Kultur ist selbst aus jüngerem Herbarmaterial möglich.

Das Moos wird vielfach in der Aquaristik eingesetzt, meist zum Schutz des Laiches.

Literatur

  • Philippi Nebel: Die Moose Baden-Württembergs. 3. Band. 1. Auflage. Ulmer Verlag., Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-3278-8.
  • Frey Frahm: Moosflora. 4. Auflage. UTB Verlag., Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5.
  • R. Düll: Exkursionstaschenbuch der Moose. IDH-Verlag, Bad Münstereifel 1997, ISBN 3-925425-15-2.
  • V. Wirth, R. Düll: Farbatlas Flechten und Moose. Ulmer Verlag., Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3517-5.

Weblinks


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