Untertannowitz

Untertannowitz
Dolní Dunajovice
Wappen von Dolní Dunajovice
Dolní Dunajovice (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 1796 ha
Geographische Lage: 48° 51′ N, 16° 35′ O48.85361111111116.582777777778183Koordinaten: 48° 51′ 13″ N, 16° 34′ 58″ O
Höhe: 183 m n.m.
Einwohner: 1.735 (2. Oktober 2006)
Postleitzahl: 691 85
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: František Bařina
Adresse: Zahradní 613
691 85 Dolní Dunajovice
Website: www.dolni-dunajovice.cz

Dolní Dunajovice (deutsch Untertannowitz) ist eine Gemeinde mit 1.747 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt in Südmähren, 7 km nordwestlich von Mikulov nahe der österreichischen Grenze und gehört dem Okres Břeclav an. 4 km nördlich des Orts befinden sich die Thaya-Stauseen von Nové Mlýny.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Erwähnung von Donavicz stammt aus dem Jahre 1183. Aus dem großen Angerdorf in der vom Weinbau geprägten Landschaft entwickelte sich im Jahre 1590 ein Marktflecken. Von 1542 bis 1591 befand sich eine Niederlassung der hutterischen Brüder in der Ortschaft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Ortschaft geplündert und gebranntschatzt. Die Ortschaft hatte in den nächste Jahrhunderten viel zu leiden. Zwischen 1787 bis 1883 wüteten vier schwere Großbrände, fünfmal brachen Pest,Cholera,Scharlach aus und es gab zwei Hungersnöte in der Ortschaft.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerbrach der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Friedensvertrag von St. Germain wurde Unter Tannowitz zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Am 23. April 1945 wird der Ort von sowjetischen Soldaten besetzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. 1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. [1]

Die Ortschaft dürfte bereits seit der Markterhebung im Jahre 1580 ein Siegel geführt haben. Doch leider konnte dieses älteste Siegel bis heute nicht beschafft werden. Nur Siegel die nach dem Muster des ersten Siegels gemacht worden sind, haben sich bis heute erhalten. Alle Siegel zeigen einen Baum, der zwischen zwei Türmen steht, wobei unter dem Baum ein Rebmesser abgebildet ist.

Auch ein Wappen erhielt die Marktgemeinde im Jahre 1580. Dieses bezog sich auf die Herrschaft von den Herren von Thurn und Valsassina, welche einen Zinnenturm in ihren Wappen trugen. So erhielt Untertannowitz ein Wappen, welches eine grüne Tanne auf einen grünen Hügel zwischen zwei roten Zinnentürmen zeigte. Auch hier war unterhalb der Tanne ein silbernes Rebmesser abgebildet.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1793 2035
1836 2556
1869 2473
1880 2568 2556 10 2
1890 2664 2652 11 1
1900 2571 2571 0 0
1910 2690 2689 0 1
1921 2573 2515 28 30
1930 2778 2676 65 37
1939 2796
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche von St. Aegidius (davor St. Martin) (1400)
  • Dreifaltigkeitssäule
  • Pestsäule auf dem Rochusberg
  • Rathaus (1880)
  • Gasthof zum Weißen Rössel (1549)
  • Pranger (1581)
  • Kriegerdenkmal (1925)

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Karl Renner, österreichischer Staatskanzler und Bundespräsident
  • Karl Gamperling, Generaldirektor der österreichischen Zentralbank
  • Josef Ringler, Zeichner, Maler und Ehegatte der Dichterin Ilse Ringler-Kellner
  • Hans Lederer, Heimatforscher und Südmährischer Kulturpreisträger 1996
  • Franz Gerstenbrand, Neurologe und südmährischer Kulturpreisträger 2002

Literatur

  • Josef Freising: Heimatbuch der Gemeinde Untertannowitz. 1952
  • Josef Freising: Heimatbuch der Marktgemeinde Untertannowitz. 1966
  • H. Lederer, F. Gamperling: Untertannowitz 2000. 1999

Weblinks

Belege

  1. Archiv Mikulov : Odsun Němcå – transport odeslaný dne 20. kvĕtna, 1946

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