Usus von 1962

Usus von 1962

Die Bezeichnung Liturgie von 1962 (alias Liturgia Piana, „Pianische Liturgie“) steht für den sog. tridentinischen Ritus in der Fassung der liturgischen Bücher der katholischen Kirche, die im Jahr 1962, am Vorabend des Zweiten Vatikanischen Konzils, in Geltung waren:

Diese Bücher spiegeln den liturgiegeschichtlichen Zustand während des Pontifikats von Papst Johannes XXIII., also einerseits nach der Liturgiereform durch Papst Pius XII. und andererseits vor der Neufassung der Messordnung von 1965 sowie der allgemeinen Liturgiereform unter den Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. wider. Die „Liturgie von 1962“ ist somit identisch mit jener Gottesdienstordnung, die das Zweite Vatikanische Konzil durch erneuerte liturgische Bücher zu ersetzen angeordnet hat (Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium Nr. 25). Der Missale- und der Brevier-Druck von 1962 waren Übergangsausgaben und ausdrücklich als solche gekennzeichnet: Das ihnen vorangestellte Motu proprio „Rubricarum instructum“ Johannes' XXIII. von 1960 führt einerseits die Neugestaltung beider Bücher auf das Wirken Pius' XII. zurück und kündigt andererseits die bevorstehende umfassende liturgische Erneuerung durch das Zweite Vatikanum an.

Nach dem Vorbild der Monumenta Liturgica Concilii Tridentini erscheinen seit 2007 unter dem Obertitel „Monumenta Liturgica Piana“ wissenschaftliche Ausgaben der unter Papst Pius XII. erneuerten liturgischen Bücher.

Usus antiquior/antiqua forma

Als forma extraordinaria („Sonderform“) des Römischen Ritus hat Papst Benedikt XVI. mit dem Motu proprio „Summorum Pontificum“ vom 7. Juli 2007 die „Pianische Liturgie“ in gewissen Grenzen erneut zugelassen und ihre Weiterentwicklung angekündigt. Die Benennung dieser außerordentlichen Form als usus antiquior („ältere Gewohnheit“) ist im Begleitbrief des Papstes, nicht im Motu proprio selbst, enthalten, hat demnach keinen offiziellen Charakter. Der bei Veröffentlichung des Dokuments im vatikanischen Amtsblatt (Acta Apostolicae Sedis) nachgetragene Untertitel des Motu proprio spricht von antiqua forma („alte Form“) des Römischen Ritus.

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