- Vajrabhairava
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Yamāntaka (tib.: gshin rje gshed; auch: Vajrabhairava, tib.: rdo rje 'jigs byed) ist ein büffelköpfiger, zornvoller Yidam des Annuttarayogatantra des tibetischen Buddhismus.
Neben Chakrasamvara und Guhyasamaja ist er die wichtigste Meditationsgottheit in der Gelug-Schule, wird aber auch in der Sakya-Schule als Haupt-Yidam angesehen. Beide Schulen sehen in ihm den zornvollen Aspekt des Weisheits-Buddha Manjushri.
In den anderen Schulen (Nyingma und Kagyü) wird er dagegen eher als Dharmaschützer angesehen.
Das Yamantaka-Tantra zählt zu den sogenannten Vatertantras, die für Praktizierende mit Zorn als Hauptstörgefühl ausgerichtet sind, im Gegensatz zu den Muttertantras, bei denen es Anhaftung ist und den Nicht-Dualen Tantras, bei denen es Verwirrung ist.
Yamantaka gilt als der Bezwinger Yamas, daher auch sein Name Yama (Todesgott) - Antaka (Bezwinger).
Er kann einzeln oder mit seiner Gefährtin Vajravetali dargestellt sein. Mit seiner Gefährtin wird er in einem 13-Gottheiten-Mandala dargestellt.
Yamantaka gehört zu den sogenannten Acht großen Heruka-Gottheiten (Bluttrinkern), Hayagriva, Guhyasamaja, Hevajra, Vajrakilaya, Yamantaka, Chakrasamvara, Amrita und Mamo.
Inhaltsverzeichnis
Ursprünge
Alle textlichen Quellen gehen auf den indischen Schüler der Nalanda- Universität Lalitavajra zurück, dessen Haupt-Yidam Manjushri war (10. Jahrhundert). Eines Tages hatte er eine Vision von Manjushri, der ihm sagte, er solle in das Land Oddiyana gehen um die Tantras von Yamantaka zu erhalten. Also ging er dorthin und traf die Weisheits-Dakini Vajravetali, die ihm zusammen mit anderen Dakinis die verschiedenen Yamantaka-Tantras aushändigte. Sie ließen ihn die Texte aber nicht mitnehmen, sondern erlaubten ihm nur das mitzunehmen an was er sich in der kurzen Zeit erinnern konnte.
Gelug
Tsongkhapa, der Gründer der Gelug-Schule, betonte und verbreitete die Praxis auf Yamantaka. So wurde sie neben Chakrasamvara und Guhyasamaja die Hauptpraxis in den tantrischen Colleges und klösterlichen Universitäten der Gelugpas. Auch heute gilt sie noch als eine Hauptpraxis für Mönche und Laien gleichermaßen. Die wesentlichen Praxistexte stammen von Tsongkhapa (für die 13-Gottheiten-Praxis) und Pabongka (für Yamantaka als Einzelgestalt). Wichtige historische Kommentare stammen von Tri Gyaltsen Senghe (für die Einzelgestalt) und Lhundup Pandita (für die 13-Gottheiten-Praxis).
Literatur
- Bulcsu Siklos: The Vajrabhairava Tantras: Tibetan and Mongolian Versions. The Institute of Buddhist Studies, Tring 1996, ISBN 095154246X
- Rob Preece: The Psychology of Buddhist Tantra: Stuff and More Old stuff. Snow Lion Publications, Ithaca 2006, ISBN 1559392630
- Martin Willson, Martin Brauen: Deities of Tibetan Buddhism: The Zurich Paintings of the Icons Worthwhile to See. Wisdom Publications, Somerville 2000, ISBN 0861710983
Weblinks
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