- Valdivia
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-39.830833333333-73.22083333333314Koordinaten: 39° 50′ S, 73° 13′ W
Valdivia Valdivia auf der Karte von Chile
Basisdaten Staat Chile Region Región de los Ríos Stadtgründung 9. Februar 1552 Einwohner 153.577 (2006) Stadtinsignien Detaildaten Fläche 1,016 Bevölkerungsdichte 153,6 Ew./km² Höhe 14 m Zeitzone UTC-4 Stadtvorsitz Bernardo Berger Fett Website Valdivia Lage Valdivias in der Región de los Ríos Valdivia ist eine Stadt im Süden Chiles ungefähr 15 Kilometer vom Pazifik entfernt. Sie hat 153.500 Einwohner (Stand: 2006). Die Stadt ist Hauptstadt der Región de los Ríos und Sitz der Universidad Austral de Chile. Valdivia ist Sitz eines römisch-katholischen Bischofs, das Bistum gehört zur Kirchenprovinz Concepción.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Valdivia liegt in einem intramontanen Becken der chilenischen Küstenkordillere am schiffbaren Río Calle-Calle, der sich auf der Höhe der Stadt mit dem Río Cau-Cau zum Río Valdivia vereinigt.
Klima
Das Klima ist ganzjährig feucht-gemäßigt. Die Region ist insbesondere im Südwinter regenreich; die Temperaturen schwanken zwischen 8 °C im Juli und 17 °C im Januar
Geschichte
Im Jahre 1544 erforschte Juan Bautista Pastene im Auftrag von Pedro de Valdivia die Gegend des heutigen Valdivia, das zuerst Ainilebo hieß. Pedro de Valdivia benannte die Stadt im 9. Februar 1552 in Valdivia um. Nach seinem Tod 1553 im Kampf mit den Mapuche verlieh der spanische König Karl I. am 18. März 1554 den Stadtnamen Valdivia offiziell.
Valdivia war eine der wenigen ummauerten Städte der Spanier an der Pazifikküste und eine Festung im Kampf gegen die Mapuche.
Am 16. Dezember 1575 wurde Valdivia von einem schweren Erdbeben zerstört, dessen Stärke nahe dem stärksten bekannten Beben vom 22. Mai 1960 geschätzt wird. Es führte zu starken Erdrutschen und verschüttete den Abfluss des Riñihue-Sees. Dieser staute sich auf; der gebildete Damm brach vier Monate später und überflutete die Stadt. Der Verwalter der Stadt und Chronist Chiles, Pedro Mariño de Lobera, veranlasste die Hilfe für die Opfer und den Wiederaufbau .
1599 fiel die Stadt in die Hände der Mapuche und die Spanier gaben sie für einige Jahrzehnte auf. Erst im Jahre 1645 wurde Valdivia auf Befehl des Vizekönigs von Peru erneut besiedelt. Ab 1770 wurde Valdivia von den Spaniern auch zur Seeseite hin stark befestigt (Forts von Corral, Niebla, Mancera und andere). Valdivia blieb auch nach der Unabhängigkeit Chiles 1818 unter spanischer Kontrolle. Erst im Januar 1820 gelang es der chilenischen Flotte unter Lord Thomas Cochrane, Valdivia einzunehmen. Die Spanier zogen sich auf die Insel Chiloé zurück, diese wurde erst im Januar 1826 erobert.
Ab 1846 siedelten sich in der Region vor allem deutsche Auswanderer an. Dies verhalf der Stadt seit etwa 1850 zu Bevölkerungswachstum und Wirtschaftsaufschwung. Es entstanden die erste Brauerei Chiles, das erste Stahlwerk, Waggonbauindustrie, Holzverarbeitungs- und Lederwarenbetriebe sowie Werften. In Valdivia war das Zentrum der deutschen Einwanderer die Isla Teja, die erst 1939 über eine Brücke mit dem Rest der Stadt verbunden wurde.
1909 wurde Valdivia bei einem Großbrand stark zerstört.
Am 22. Mai 1960 wurde die Stadt vom bisher stärksten gemessenen Erdbeben der Welt und von einem Tsunami getroffen (Großes Chile-Erdbeben). Das Beben hatte eine Stärke von 9,5 auf der Momenten-Magnituden-Skala. 40 % der Gebäude der Stadt wurden zerstört.
Seit dem 16. März 2007 ist Valdivia die Hauptstadt der neugeschaffenen Región de los Rios, die aus der vormaligen Provinz Valdivia besteht. Sie wird nun in zwei neue Provinzen geteilt. Die neue Region hat eine Fläche von 18.429,5 km² und eine Einwohnerzahl von 356.396.
Politik
Unter anderem war der UNO-Diplomat und chilenische Regierungschef José Maza von 1925 bis 1953 für die Provinz im Senat des Landes vertreten.
Bürgermeister ist seit 2004 Bernardo Berger von der Renovación Nacional.
Sehenswürdigkeiten
Der tägliche Fischmarkt an der Costanera ist das beliebteste Foto-Motiv der Stadt. Darüber hinaus sind das Museum der deutschen Einwanderung, die Reste der spanischen Befestigung, die Universität mit dem botanischen Garten und der Naturpark Saval sehenswert. In der Stadt gibt es auch ein Museum für zeitgenössische Kunst (Museo de Arte Contemporáneo).
Beliebte Touristen-Attraktionen sind Schiffsfahrten auf dem Valdivia-Fluss bis zur Mündung. Auf der nahen Isla de Mancera und in Niebla und Corral gibt es Festungen.
Wirtschaft
Valdivia war bis zum Großbrand von 1909 das zweitwichtigste Industriezentrum Chiles. Diese Rolle hat die Stadt längst abgegeben. Die Wirtschaftsstruktur ist relativ stark von der Industrie bestimmt (Holzindustrie, Schiffbau, Nahrungsmittel − darunter die Brauerei Kunstmann). Größter Arbeitgeber ist inzwischen aber die Universität Universidad Austral de Chile. Sie hat einen exzellenten Ruf auf dem Gebiet der Forstwirtschaft, der Agronomie und Veterinärmedizin. Auch die Geowissenschaften und Geographie sind international bekannt. Mehrere Jahre wirkte der Träger des Alternativen Nobelpreises Manfred Max-Neef von 1983 als ihr Rektor.
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolfo Assor, Schauspieler, Theaterleiter, Regisseur und Bühnenbildner
- Otto Georgi (1890-1969), chilenischer Maler
Städtepartnerschaften
- Neuquén, Argentinien, seit dem 18. November 2003
Weblinks
Commons: Valdivia – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ort in Chile
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