- Valentina Visconti
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Valentina Visconti (* 1368; † 4. Dezember 1408) war Tochter von Gian Galeazzo Visconti, Herzog von Mailand, und der französischen Prinzessin Isabella von Valois. Ihre Brüder Giovanni Maria Visconti und Filippo Maria Visconti waren die beiden letzten Visconti-Herzöge von Mailand.
Valentina wurde am 17. August 1389 mit dem 17-jährigen jüngeren Bruder von König Karl VI., Herzog Ludwig von Orléans (1372–1407) verheiratet, einem Cousin. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor, von denen nur vier überlebten: Herzog Karl von Orléans (1394–1465), Graf Philipp von Vertus (1396–1420), Graf Johann von Angoulême (1400–1462) und Margarete (1404–1466), die Herzog Richard von Bretagne heiratete.
Schon 1396 zog sich Valentina mit ihrem Sohn Karl vom Pariser Hof in die Provinz zurück, weil ihre Schwägerin Isabeau, die Königin, sie bezichtigte, sie trage die Schuld an der zunehmenden geistigen Verwirrung König Karls. Während ihr Gatte am Hof blieb und dort die Regentschaft für den geistesgestörten König auszuüben versuchte, widmete sie sich der Erziehung ihrer Kinder sowie eines legitimierten außerehelichen Sohnes ihres Gatten, des späteren Grafen von Dunois. Ab 1406 bemutterte sie auch die Verlobte ihres Ältesten, dessen Kusine Isabella von Valois.
Am 23. November 1407 wurde ihr Gatte Ludwig im Auftrag seines Cousins, des burgundischen Herzogs Johann Ohnefurcht, seinem schärfsten Rivalen um die Ausübung der Regentschaft, in Paris auf offener Straße ermordet. Valentina versuchte, die Bestrafung der Mörder und ihres Anstifters durchzusetzen, scheiterte aber und erlag erschöpft einer Krankheit, kaum mehr als ein Jahr nach dem Tod ihres Gatten.
Ihr Enkel Ludwig von Orléans (Sohn ihres Sohnes Karl) gelangte 1498 als Ludwig XII. auf den französischen Thron, Nachfolger des ohne männlichen Erben verstorbenen Karl VIII. Ihr Urenkel Franz von Angoulême (Enkel ihres Sohnes Johann) gelangte 1415 auf den Thron als Franz I., Schwiegersohn und Nachfolger des ohne männlichen Erben verstorbenen Ludwig XII.
Da Valentinas Sohn Karl die von ihr ererbten Ansprüche auf das norditalienische Asti oder gar Mailand nicht hatte durchsetzen können, versuchten ab 1499 ihr Enkel Ludwig und später ihr Urenkel Franz, dies nachzuholen. Sie lösten damit eine Serie von letztlich erfolglosen Kriegen aus, aufgrund derer Italien weitgehend unter österreichische und spanische Fremdherrschaft geriet und politisch wie wirtschaftlich abstieg.
Weblinks
Commons: Valentina Visconti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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