- Valerie Kafka
-
Valerie „Valli“ Kafka (* 25. September 1890; † Herbst 1942 in Chelmno) war die zweitälteste Schwester von Franz Kafka.
Leben
Valli Kafka besuchte die deutsche Mädchenschule Prag und später ein privates Fortbildungsinstitut für Mädchen. Sie heiratete 1913 den kaufmännischen Angestellten Josef Pollak, mit dem sie die Töchter Marianne (1913–2000) und Lotte (1914–1931) bekam.
Über das Verhältnis Kafkas zu Valli ist wenig bekannt. Von allen Geschwistern war sie angeblich diejenige, die mit dem Vater Hermann Kafka am wenigsten Schwierigkeiten hatte.
Ende Oktober 1941 wurde Valli mit ihren Ehemann ins Lodzer Ghetto deportiert; im Frühjahr 1942 lebten sie dort zeitweilig mit Elli und deren Tochter Hanna. Valerie Pollak wurde vermutlich im Herbst 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.
Auch ihre Schwestern Elli Hermann und Ottla David sowie weitere Verwandte wurden Opfer des Holocaust.
Die Tochter Marianne emigrierte mit ihrem Mann Georg Steiner 1939 nach England. Bis zu ihrem Tod pflegte sie das Erbe ihres Onkels Franz.
Literatur
- Alena Wagnerova: Die Familie Kafka aus Prag. Fischer, Frankfurt 2001, ISBN 3-596-14355-1
Weblinks
- Seite vom Fischer-Verlag über Valli Kafka
- Seite über die Tochter Marianne
- The Final Journey of Franz Kafka's Sisters
Personendaten NAME Kafka, Valli ALTERNATIVNAMEN Kafka, Valerie KURZBESCHREIBUNG Schwester von Franz Kafka, Holocaustopfer GEBURTSDATUM 25. September 1890 STERBEDATUM 1942 STERBEORT Chelmno
Wikimedia Foundation.