- Batoidea
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Rochen Systematik Reihe: Chondrichthiomorphi Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes) Unterklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii) Teilklasse: Euselachii ohne Rang: Neoselachii ohne Rang: Rochen Wissenschaftlicher Name Batoidea Rochen sind Fische aus der Klasse der Knorpelfische. Sie besitzen einen stark dorsoventral abgeplatteten Körper und große Brustflossen, die mit dem Kopf verwachsen sind. Das Maul, die Nasenlöcher, sowie fünf Kiemenspaltenpaare befinden sich auf der abgeflachten meist hellen Unterseite, die auch Engelsgesicht genannt wird. Der Schwanz ist meist peitschenartig ausgezogen. Die meisten Rochen sind Meeresfische, es gibt jedoch auch einige Arten, die in Süßwasser leben. Die Oberseite ist dem jeweiligen Lebensraum des Rochens angepasst, kann also von sandfarben gesprenkelt bis schwarz reichen. Auf der Oberseite befinden sich Augen und die Öffnungen, durch die das Wasser zum Atmen eindringt.
Die meisten Rochen ernähren sich von Muscheln, Krebsen und Stachelhäutern.
Am bekanntesten dürfte der Mantarochen (Manta birostris) sein. In den Meeren um Europa vorkommende Rochen sind: Glattrochen, Nagelrochen, Marmorrochen, Sternrochen, Fleckenrochen und Kuckucksrochen, die zur Familie der Echten Rochen (Rajidae) gehören. Größere Ausmaße erreichen der Adlerrochen (Familie der Myliobatidae) mit einer Spannweite von bis zu 2,50 m und einer max. Länge von 5 m und der Stechrochen (Familie der Dasyatidae) mit einer Breite von bis zu 2,10 m und einer Länge von bis zu 5,50 m.
Eine Besonderheit stellt die Familie der Zitterrochen (auch als Torpedorochen bezeichnet, lat.: Torpedinidae) dar, die mit Hilfe eines elektrischen Organs (Elektroplax) aus umgewandelten Muskeln Beute mittels elektrischen Entladungen von 60-230 V und über 30 Ampere lähmen kann.
Rochenflügel sind eine Spezialität der portugiesischen Küche.
Inhaltsverzeichnis
Systematik
Die Rochen wurden traditionell als mit den Haien gleichrangiges Taxon der Knorpelfische angesehen. 1996 wurden die Neoselachii (ein Taxon das die modernen Haie und die Rochen umfasst) von de Carvalho und Shirai unabhängig voneinander nach morphologischen Merkmalen in zwei monophyletische Taxa gegliedert, die Galeomorphii (Galea bei Shirai), zu denen vor allem große, das Freiwasser bewohnende Haie gehören und die Squalomorphi, zu denen viele bodenbewohnende sowie Tiefseehaie und auch die Rochen gehören. Die Haie wären demnach paraphyletisch und damit ein Formtaxon, die Rochen nur eine Untergruppe der squalomorphen Haie. [1] [2]
Inzwischen gibt es allerdings mehrere molekularbiologische Untersuchungen, die eine basale Dichotomie von Haien und Rochen bestätigen. Die morphologischen Übereinstimmungen der squalomorphen Haie mit den Rochen sind danach konvergent entstanden. Da sich die Rochen, genau so wie die modernen Haie, schon seit dem frühen Jura in der fossilen Überlieferung nachweisen lassen, wird eine Abstammung der Rochen am Endpunkt einer langen Evolutionslinie der Squalomorphi auch nicht von paläontologischen Daten gestützt.[3] [4] [2]
Die innere Systematik der Rochen ist stark umstritten und ständigen Revisionen ausgesetzt. Wikipedia folgt hier Nelson 2006.
- Zitterrochenartige (Torpediniformes)
- Narcinidae
- Zitterrochen (Torpedinidae)
- Pristiformes
- Sägerochen (Pristidae)
- Rajiformes
- Rundkopf-Geigenrochen (Rhinidae)
- Rhynchobatidae
- Geigenrochen (Rhinobatidae)
- Echte Rochen (Rajidae)
- Myliobatiformes
- Platyrhinoidei
- Platyrhinidae
- Zanobatoidei
- Zanobatidae
- Myliobatoidei
- Hexatrygonoidea
- Sechskiemen-Stachelrochen (Hexatrygonidae)
- Urolophoidea
- Tiefwasser-Stachelrochen (Plesiobatidae)
- Runde Stechrochen (Urolophidae)
- Urotrygonoidea
- Dasyatoidea
- Stechrochen (Dasyatidae)
- Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae)
- Schmetterlingsrochen (Gymnuridae)
- Adlerrochen (Myliobatidae)
- Hexatrygonoidea
- Platyrhinoidei
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Goldschmid: Chondrichthyes. in: W. Westheide und R. Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2. Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum, München 2004. ISBN 3-8274-0307-3
- ↑ a b Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- ↑ C. J. Winchell, A. P. Martin, J. Mallatt: Phylogeny of elasmobranchs based on LSU and SSU ribosomal RNA genes. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 31, Issue 1, April 2004, Pages 214-224 Abstract
- ↑ C. J. Underwood: Diversification of the Neoselachii (Chondrichthyes) during the Jurassic and Cretaceous. Paleobiology, 32 (2) (2006). pp. 215-235. PDF
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 4. Auflage, 2006, ISBN 0-47125-031-7
Weblinks
Siehe auch
- Der Rochen, Gemälde von Jean-Baptiste Siméon Chardin (1728)
- Zitterrochenartige (Torpediniformes)
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