Vepriai

Vepriai
Städtchenzentrum (von der Seite des Vepriai-See)

Vepriai (deutsch, 18. Jahrhundert: Weppren) ist ein litauisches Städtchen (miestelis) und Zentrum des gleichnamigen Amtsbezirks (seniūnija) in der Rajongemeinde Ukmergė, südwestlich der Kernstadt, nicht weit von der Autobahn Ukmergė-Jonava, 17 km von Ukmergė, 5 km südöstlich von Pageležiai.

Verpiai ist das Zentrum der Verwaltungsgemeinschaft Vepriai mit 663 Einwohnern (2001). Im Städtchen gibt es eine römisch-katholische Pfarrgemeinde mit der Heiligst-Jungfrau-Maria-Rosenkranzkönigin-Kirche (Veprių Švč. Mergelės Marijos Rožančiaus Karalienės bažnyčia) gebaut 1910. Es gibt auch die Mittelschule Vepriai (seit 1950). Südlich vom Städtchen liegt Vepriai See. Der Name Vepriai stammt vom baltischen Wort veprys (Wildschwein).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Alte Kirche und die Vilnius-Straße um 1900
Marienkirche in Vepriai
Kapelle in Vepriai

Vepriai liegt in der Mitte des größten baltischen Meteoritenkraters (Durchmesser 8 km). Das Relief ist hügelig, mit Flusstälern von Riešė, Ūdroklis und Šventoji. Das größte Binnengewässer Vepriai See wird für Erholung und Fischerei genutzt. In feuchteren Gebieten dominieren die Laubwälder, die Hügel sind von kleinen Wäldern bedeckt.

Geschichte

Vepriai (Wiepri) in der Landkarte vom 16. Jahrhundert

Der erste Burghügel zu Versteckungszwecken auf dem Flussufer Cedronas konnte vor 1500 Jahren verwendet werde. Die Stammesfriedhöfe (pilkapiai) von Kazlaučizna sind vom 9-12 Jahrhundert (sie liegen östlich von Vepriai).

Der Name (Weppren) wurde zum ersten Mal 1384 in den Chroniken von V. von Marburg urkundlich erwähnt. Damals beschrieb man den Bau die Landstraßen von Kreuzrittern. Damals auf dem Berghügel Vepriai stand eine hölzerne litauische Burg von 1384, die Vytautas mit Hilfe des Deutschen Ordens währende der politischen Ausschreitungen im Großfürstentum Litauen erobert wurde. Die Burg verlor die Verteidigungsfunktion und neben ihr wurden die Höfe gebaut. Die Siedlung mit dem radialen Plan entstand im Besitz von verschieden Adelsgeschlechtern (Kęsgailos, Šemetos) an der Landstraße Ukmergė-Kaunas. 1770-1779 gab es gerichtliche Streitigkeiten um den Hof zwischen Tyzenhaus und Michal Kossakowski.

1808 verkaufte Antoni Tyzenhaus den Hof an Józef Dominik Kossakowski. Während des 1831 Volksaufstandes lebte Emilie Plater zeitweilig mit ihren Soldaten.

1845 wurde die Pfarrgemeinde Vepriai gegründet. 1864 wurde Vepriai zum Zentrum. 1924 gründete man die im nationalisierten Hof die Untere Landwirtschaftsschule.

Kultur

1553 wurde die erste Kapelle Vepriai urkundlich erwähnt. Die heutige neogotische Kirche baute man 1910. Seit dem 19 Jh. gibt es eine Grundschule.

1950 gründete man die Mittelschule Vepriai. Seit 1924 werden die Landwirtschaftsspezialisten in der Unteren Landwirtschaftsschule vorbereitet. 2004 wurde die Abteilung für berufliche Bildung Vepriai der Technologischen und Wirtschaftsschule Ukmergė eröffnet.

Vepriai ist seit 1846 mit Pfingstenkirmes und den Kreuzwegstationen bekannt. Der Kreuzweg ist 5,5 km lang und hat 35 Stationen (Kapellen und Kreuzwegstore) Statt mehreren früheren hölzernen Kapellchen wurden die Mauerkapellen 1882–1900 gebaut. 1963 wurden fast alle Kapellen von der sowjetischen Okkupationsregierung vernichtet (außer der im Kirchenbereich). Die Stationen wurden wider aufgrund der Spenden von Einwohnern 1989 errichtet. Es gibt insgesamt 21 Mauerbaukapellchen, 8 hölzerne Tore und ein Eisentor.

In Vepriai gibt es Filiale des Landeskundlichen Museums Ukmergė mit über 5.000 Exponaten. Daneben gibt es historisches Kulturmuseum des Landeskundeforschers Jonas Žentelis.

Tourismus

Die Sehenswürdigkeiten und touristische Objekte sind Vepriai See, Burghügel Vepriai, Hof Vepriai mit den alten Gebäuden und dem Park, Kreuzwegstationen, Landeskundliches Museim, Stein Vepriai, Skulpturenpark (Amžių sandūros skulptūrų parkas), Skulpturen aus Stein, Holz und Bronze wie Labora, Gyvybės globėja, Geldutė. In Vepriai gibt es Motel, eine Siedlung des Dorftourismus.

Panoramabild im Herbst
Panoramabild von der Vepriai-See Seite. Der Hof mit Park (l.), Kirche (r. vom Zentrum). Ežero-Straße (r.)

Weblinks

 Commons: Vepriai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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