Verdicchio dei Castelli di Jesi

Verdicchio dei castelli di Jesi

Verdicchio dei Castelli di Jesi ist ein italienischer Weißwein aus der Gegend westlich von Ancona, Marken.

Die Zone umfasst 25 Gemeinden in den Provinzen Ancona und Macerata. Das Kerngebiet in der Nähe des Flusses Esino, dessen Weine den Zusatz classico tragen dürfen, umfasst die Gemeinden Apiro, Belvedere Ostrense, Castelbellino, Castelplanio, Cupramontana, Maiolati Spontini, Mergo, Montecarotto, Mote Roberto, Morro d'Alba, Poggio San Marcello, Rosora, San Marcello, San Paolo di Jesi, Serra de' Conti, Staffolo sowie Teile von Arcevia und Serra San Quirico; die erweiterte Zone umfasst weiterhin Gemeinden nördlich des Flusses Misa, namentlich Barbara, Castelcolonna, Castelleone di Suasa, Corinaldo, Moterado, Ostra, Ostra Vetere und Ripe. Die Weinberge liegen dabei auf einer Höhe von 75 bis 550 m ü. NN. Im Norden schließt das Weinbaugebiet Lacrima di Morro d'Alba an.

Der Verdicchio dei Castelli di Jesi wird zu mindestens 85 % aus der Rebsorte Verdicchio gekeltert. Hinzugefügt werden dürfen die Rebsorten Trebbiano und Malvasia. 1514 Winzer bearbeiten die 2679 ha zugelassenen DOCG-Lands und stellen im Mittel 186.590 hl Wein her. Die Erträge sind niedrig; der Höchstertrag ist auf 15 Tonnen Traubenmaterial je Hektar begrenzt. Den Status der DOC erhielt das Gebiet am 11. August 1968. Die Verdicchio Weine vergären heute meist ohne die Schalen der Trauben in temperaturgeregelten Behältern. Der Wein verbleibt danach ca. 6 bis 12 Monate in Tanks bevor er vermarktet wird. Der Wein sollte jung getrunken werden.

• Farbe: helles strohgelb mit einem (namensgebenden) Grünstich im Gegenlicht
• Duft: frisch und lang anhaltend mit Nuancen von Pfirsich und Apfel
• Alkoholgehalt: 10,5–12,5 %vol (bei einem Gehalt von 11,5 %vol darf er die Qualitätsbezeichnung Riserva oder Superiore tragen)
• Gesamtsäure: 5–7‰
• Trinktemperatur: ca. 10 °C (als Aperitif 8–10 °C)

Im gleichen Gebiet wird aus der Verdicchio-Traube auch ein guter Schaumwein (Spumante) hergestellt. Es entstehen in geringem Maße auch Passitoweine; dies sind Dessertweine auf der Basis von getrockneten Trauben. Der daraus entstehende Wein hat mindestens 14 vol% Alkohol und weist eine Restsüße auf.

1950 führte das damals größte Weingut der Appellation, Fazi Battaglia in Castelplanio, die typische grüne Flasche in Form einer Amphore ein. Diese Vermarktungsstrategie verhalf dem Wein anfangs zu einem hohen Bekanntheitsgrad, in der Folge aber auch zu einem etwas kitschigen und billigen Image. Inzwischen wird der Verdicchio auch wieder häufig in klassischen Bouteillen angeboten.

Gute Qualitäten kosten ab Erzeuger zwischen drei und acht Euro je Flasche (Stand 2007).