Vergessene Welt - Jurassic Park

Vergessene Welt - Jurassic Park
Filmdaten
Deutscher Titel: Vergessene Welt: Jurassic Park
Originaltitel: The Lost World: Jurassic Park
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Länge: 129 Minuten
Originalsprache: englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Michael Crichton,
David Koepp
Produktion: Gerald R. Molen,
Colin Wilson
Musik: John Williams
Kamera: Janusz Kaminski
Schnitt: Michael Kahn
Besetzung

Vergessene Welt: Jurassic Park ist ein US-amerikanischer Actionfilm mit Thrillerelementen von Steven Spielberg aus dem Jahr 1997 und die Fortsetzung des Erfolgsfilms Jurassic Park von 1993. Er basiert auf dem Roman Lost World von Michael Crichton, der wiederum die Fortsetzung des Romans DinoPark ist, der Vorlage von Jurassic Park. Dritter Film der Reihe ist Jurassic Park III.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Vier Jahre sind seit dem Isla Nublar-Vorfall vergangen, bei dem der dort angelegte Park von Dinosauriern verwüstet und viele Menschen getötet wurden. Die Bedrohung wurde ausgeschaltet, doch etwas hat überlebt: auf einer nahegelegenen Insel, Isla Sorna, befand sich die ehemalige und eigentliche Zucht- und Produktionsstätte der geklonten Dinosaurier, die nun mit dem Ende des Jurassic Park-Projektes frei und ohne Zäune in ihrem Ökosystem leben.

Darin sieht Jurassic-Park-Schöpfer John Hammond eine gewisse Chance, sein Gewissen zu erleichtern, indem er durch Forscher, die das natürliche Leben der Dinosaurier dokumentieren sollen, der Welt offenbart, dass diese Urzeitwesen auch ein Recht auf artgerechtes Leben haben und dass es sich keinesfalls um böse Urzeitmonster handelt. Dieser Eifer ist nicht unbegründet, denn Hammonds Neffe, Peter Ludlow, der zwischenzeitig die Führung über Hammonds BioTech-Firma InGen übernommen hat, hat das Bestreben, die Firma mit Hilfe der vergessenen Welt und ihrer Bewohner wieder aus den roten Zahlen zu hieven.

Dr. Ian Malcolm, der die erste Begegnung mit Hammonds Geschöpfen nur knapp überlebte, ist von dessen Idee einer weiteren Expedition absolut nicht begeistert. Als er jedoch erfährt, dass seine Freundin, die Biologin Sarah Harding, sich bereits auf der Insel befindet, reist er ihr notgedrungen mit dem restlichen Team hinterher. Dazu gehören der Fotograf Nick Van Owen, der auch Earth First!-Aktivist ist, sowie der Ingenieur Eddie Carr. Malcolms Tochter reist als blinder Passagier ebenfalls mit.

Schon bald nach Ankunft auf der Insel, auf der sie schnell Sarah wiederfinden, beobachten sie die Ankunft einer ganzen Armee professioneller Großwildjäger unter Führung von Roland Tembo, die sich daran machen, im Auftrag von Ludlow, der ebenfalls an der Expedition teilnimmt, einige Exemplare jeder Saurier-Spezies auf der Insel einzufangen und in einen neuen Park auf dem Festland zu transportieren. Am Anfang scheint dieser Plan gutzugehen, doch dann befreit Van Owen zusammen mit Sarah die Tiere, bei denen es sich zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich um Pflanzenfresser handelt, aus ihren Käfigen. Diese zerlegen prompt einen Teil des Basislagers und zerstören auch die Kommunikationseinrichtungen des Jagd-Trupps. Ebenfalls befreien sie ein Tyrannosaurus Baby, das von Tembo aus dessen Nest entführt wurde, um die erwachsenen Tyrannosaurier an einen geeigneteren Abschussort zu locken.

Zurück in ihrem eigenen Lager stellt Malcolm entsetzt fest, dass Sarah und Van Owen das verletzte Tyrannosaurus-Jungtier mitgebracht haben. Während sie noch versuchen, seine Verletzungen zu verbinden, tauchen seine Eltern auf und töten Eddie Karr, der versuchte, Malcom und den anderen zu helfen. Die anderen kommen nur knapp mit dem Leben davon und werden von dem InGen-Team aufgelesen. Zu dieser Zeit stellt sich heraus, dass Van Owen kein Fotograf, sondern Umweltschützer bzw. Tierrechtler von Earth First! ist. Von nun an reist man gemeinsam weiter, aber schon am nächsten Abend greifen die Tyrannosaurier - angelockt von dem Blut ihres Jungtieres, das sich noch an Sarahs Kleidung befindet, erneut an und töten mehrere Großwildjäger. Der Versuch Tembos, einen der Tyrannosaurier mit seinem schweren Jagdgewehr zu töten, schlägt fehl, da Van Owen heimlich die Hülsen aus dem Gewehr entfernt hat. Dafür gelingt es ihm aber, den männlichen Tyrannosaurus durch ein Betäubungsgewehr ruhig zu stellen.

Die Gruppe wird weiter durch den verbliebenen Tyrannosaurus und Velociraptoren dezimiert, Malcolm kann sich aber mit seinem Team schließlich zu einer alten InGen-Station durchschlagen und Hubschrauber zur Hilfe holen. Beim Rückflug erfahren sie jedoch, dass der betäubte Tyrannosaurus transportfähig gemacht wurde, während Ludlow anordnet, dass man das derzeit ungeschützte T-Rex Junge ebenfalls einfangen solle. Bei der Ankunft des Transportschiffes im dortigen Hafen ist der große Tyrannosaurus jedoch schon wieder wach, da man ihm einen falschen Medikamenten-Mix verabreicht hat, und richtet in der Stadt ein Chaos an. Malcolm und Sarah können ihn unter Einsatz ihres Lebens – und mit dem Jungtier als Lockmittel – zurück aufs Schiff locken und einsperren. Peter Ludlow ist jedoch so wild auf seine „Attraktionen“, dass er sich in den Laderaum schleicht und zur ersten eigenen Jagdbeute des Jungtiers wird.

Am Ende werden der riesenhafte Fleischfresser und sein Kind unter Begleitung zahlreicher Kriegsschiffe zurück in ihre Heimat überführt. Sarah, Malcolm und seine Tochter verfolgen im Fernsehen, wie John Hammond der Welt verkündet, die Menschheit müsse zurücktreten und diese einzigartigen Wesen auf ihrer Insel ihrem Schicksal überlassen.

Hintergrund

Der Film teilt jedoch nur grundlegende Motive mit der Buchvorlage, ansonsten ließ der Autor und Steven Spielberg eigene Ideen und einige wenige Handlungsaspekte des ersten Buches, die im ersten Film nicht berücksichtigt wurden, einfließen. Vor allem zum Schluss tritt zusätzlich die Hommage an King Kong und überhaupt klassischen Monsterfilmen deutlich hervor.

Kritiken

Frankfurt/M (AP) Wenn ein Film allein in den USA weit über 200 Millionen Dollar einspielt, aber nur 75 Millionen gekostet hat, dann kann ihm keine Kritik der Welt mehr etwas anhaben. "Vergessene Welt", das zweite Saurier-Drama von Steven Spielberg, ist nicht weniger erfolgreich als sein Vorgänger "Jurassic Park", noch perfekter in den Tricksequenzen und ebenso schlicht in der Dramaturgie.

Wolfgang Hübner: Rhein-Zeitung.de

Mehr Dinosaurier, bessere Spezialeffekte und noch mehr Action. Aber "Vergessene Welt" bleibt trotzdem nur der Abklatsch eines der größten cineastischen Geldbringer aller Zeiten. Hat beim ersten Teil trotz der dünnen Story und der noch nicht ganz so perfekten Tricks das Neue, noch nie Dagewesene den Film zum riesigen Kino-Ereignis werden lassen, so sorgt dafür bei der Fortsetzung bestenfalls die Werbetrommel.

FOCUS Online: Filmkritik: Vergessene Welt - Jurassic Park

Wieder fliegen Autos wie Spielzeuge durch die Luft, die Kampf-Echse Velicoraptor bekommt reichlich Futter, der nahende T-Rex erschüttert die Tieftöner der Kinos. Es kommt zu knackigen, sicher nicht jugendfreien Szenen, wenn Saurierkiefer Menschen mit Fernsehcrackern verwechseln. "Vergessene Welt" kommt packend eindrucksvoll und imposant daher. Doch wie so oft ist der zweite Teil auch hier ein schwächerer Aufguß: Weniger dicht, nachlässiger inszeniert und produziert. Wenig hat überlebt! Die Handlung verläuft stellenweise übel schematisch. Als wenn nur Werbung für das sicher folgende Computerspiel betrieben würde: Laufen, verstecken, laufen, verstecken, laufen […] John Hammond (Richard Attenborough), greiser Schöpfer und zentrale Figur des "Jurassic Park", tritt nur noch als gefährlich naiver Narr auf. Sein Plädoyer für den Erhalt natürlicher Zustande wirkt aufgesetzt - seltsam, daß der Film so eine Banalität als "Anliegen" aushängt. Wenn etwas Weiterreichendes gesagt wird, dann: "So ein Schlamassel mit diesen DNA-Spielereien; jetzt lassen wir der Natur in Ruhe ihren Lauf." Bis zum nächsten Jurassic Park-Spaziergang.

Günter H.Jekubzik: FILMtabs.de

Eigentlich gibt es bei Lost World nur eine einzige offene Frage. Sie hängt unmittelbar mit der üblichen Dramaturgie des Fantastischen bei Spielberg zusammen und könnte leicht übertrieben als ein selbstironisches Dilemma bezeichnet werden: Denn der heikle Punkt von Lost World erwächst nun gerade daraus, daß sich bei der Jurassic-Park-Fortsetzung ansonsten so ziemlich alles von selbst (d.h. durch den Markt und die öffentliche Erwartungshaltung) ergibt. […] Die systematische Ankündigung des Fantastischen, die bei Spielberg zum unverzichtbaren Spannungsträger wird, verliert in Lost World Notwendigkeit und Berechtigung - die Saurier sind weltbekannt, ihre Fähigkeiten in allerbester Erinnerung, ihre Existenz längst quasiwissenschaftlich begründet. Die Lösung dieses Problems, die zugleich eine Loslösung vom Spielberg-Touch ist und dann doch wieder nicht, ist so simpel wie elegant: Lost World degradiert einfach die Erinnerung an seinen Vorgänger zur Erwartungsphase. Jurassic Park wird zum abwesenden Vorspiel, außerdem werden ein paar kleinere Sensatiönchen mit der alten Akribie vorbereitet.

Jan Distelmeyer: epd Film

"The Industry" sagt man in Los Angeles, wenn man vom Filmgeschäft spricht - und das nicht zufällig: Film ist in unserer Gesellschaft, mit allen Vor- und Nachteilen, die das bringt, ein Industrieprodukt. Die Grundlage der industriellen Revolution ist die maschinelle Fertigung; die zentrale Idee hinter der maschinellen Fertigung ist die beliebige, präzise Wiederholbarkeit eines Produktionsvorgangs. […] Nachdem sich die Thrill-Mechanismen von Jurassic Park weltweit bei einer ungeahnten Anzahl von Menschen als effektiv erwiesen haben, wird nun erneut eine Horde echsenhafter Freßmaschinen auf das Publikum losgelassen, um sich noch einmal gierig Unsummen von Geld einzuverleiben. […] "Jurassic Park" ist inzwischen mehr Trademark denn Filmtitel, und The Lost World ist eher Wiederholung denn Fortsetzung. […] Doch nicht nur auf ideologischer Ebene hat der Film seine Probleme. Wie das bei Maschinen so ist: die stete Wiederholung des gleichen Vorgangs führt zu Abnutzungserscheinungen. Es gibt einen Punkt, ab dem auch die schönste Dinosaurier-Attacke an Reiz verliert, weil sie eben nur noch die so-und-so-vielte in einer langen Reihe schöner Dinosaurier-Attacken ist. Da hilft es auch nicht viel, wenn Lost World nicht dort aufhört, wo man es erwarten würde, sondern zum Finale noch ein paar Umdrehungen höher schaltet und Jurassic Park III in komprimierter Form gleich mitliefert. Aus der Geisterbahn wird da dann nur vollends Kindergeburtstag. […] Der mechanisierte Schrecken bekommt so schließlich selbst etwas Mechanisches. Wie bei einer Geisterbahnfahrt, die zulange dauert, werden einem irgendwann die Schienen bewußt, denen man gezwungen ist zu folgen. Und bald fühlt man sich dann nur noch wie ein Teil einer viel größeren Maschine, die man durch das bereitwillige Reagieren auf die Darbietung am Laufen hält. Um eine weitere Ebene der Selbstreflexivität zu erreichen, hätte Lost World konsequenterweise noch einen Film mehr zitieren sollen: Chaplins Moderne Zeiten.

Thomas Willmann: artechock.de - Filmmagazin

Sonstiges

Mercedes W163 in Jurassic Park 2
  • Das Schiff, mit dem der T-Rex transportiert wird, trägt den Namen „The Venture“ – genau wie das Schiff, das den Riesenaffen King Kong, im gleichnamigen Film von 1933, nach New York bringt.
  • Der Mann, der vor der Videothek vom T-Rex gefressen wird, ist Drehbuchautor David Koepp; in den Credits am Ende des Films wird er als „Unlucky Bastard“ aufgeführt.
  • Spielberg bot die Rolle der Sarah Harding zuerst Juliette Binoche an, diese meinte aber, sie wäre nur bereit, einen der Dinosaurier zu spielen. Die Rolle ging dann an Julianne Moore.
  • Joe Johnston bat um den Regiejob, war jedoch mit der Fertigstellung von Jumanji im Verzug. Er führte später bei Teil 3 Regie.
  • Der Film spielte weltweit 619 Millionen Dollar ein.[1]

Merchandising

Der Automobilhersteller DaimlerChrysler nutzte den Film zur Vorstellung seiner neuen Mercedes M-Klasse, von der im Film zwei Modelle des Typs W163 ähnlich effektvoll demoliert werden wie die ferngesteuerten Wagen im ersten Teil.

Auszeichnungen

Preise:

Nominierungen:

Weblinks

Quellen

  1. [1], abgerufen am 20. Juli 2008

Wikimedia Foundation.

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