Verhütungspflaster

Verhütungspflaster
Verhütungspflaster für Demonstrationszwecke (Enthält keinen Wirkstoff)

Hormonpflaster sind eine Verabreichungsform für Hormonpräparate. Zur Zeit werden damit Geschlechtshormone verabreicht, also Testosteron bzw. Östrogene und/oder Gestagene. Der Wirkstoff wird dabei über die Haut, also transdermal aufgenommen (siehe Transdermales Pflaster).

Vorteile der Verabreichung über Pflaster statt über orale Präparate oder Spritzen ist eine sehr gleichmäßige Verteilung des Wirkstoffes sowie eine im Vergleich zur oralen Aufnahme geringere Belastung der Leber und die Vermeidung des Abbaus des Präparats im Verdauungstrakt, und dadurch bedingt eine geringere notwendige Dosis (siehe First-Pass-Effekt). Ein Hormonpflaster erlaubt es, über einen Zeitraum Hormone abzugeben, der mit anderen Applikationsarten nicht erreichbar ist.

In großem Umfang wurden Hormonpflaster zunächst zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden bei Frauen eingesetzt, mittlerweile auch zur Behandlung von Hormonmangelzuständen bei Männern. Beide Anwendungen sind als Langzeitanwendungen nicht unumstritten. Weiterhin werden Hormonpflaster auch zur Empfängnisverhütung bei Frauen eingesetzt.

Empfängnisverhütung bei Frauen

Zur Empfängnisverhütung funktioniert das Hormonpflaster ähnlich wie die Pille. Es wird dreimal hintereinander sieben Tage lang auf die Haut geklebt und dann folgt eine Woche ohne Pflaster.

Die Sicherheit ist so hoch wie bei der Pille (Pearl-Index 0,88). Es kommt zu den gleichen Nebenwirkungen wie bei der Pille, doch es kann zusätzlich noch zu Hautirritationen und einer schmerzhafteren Regel kommen. Dafür muss man sich, im Gegensatz zur oralen Aufnahme der Hormone, bei Durchfall/Erbrechen keine Gedanken um die Wirksamkeit der Verhütung machen. Die Frau darf das Pflaster überall hinkleben außer auf die Brust und die Innenseite der Arme und Beine und sie sollte es nicht jedes Mal an die gleiche Stelle kleben, da die Gefahr einer Hautirritation sonst erhöht ist.

Wegen möglicherweise erhöhter Thrombogenität gegenüber der Pille soll laut der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA) bei Vorliegen von Risikofaktoren für thrombembolische Ereignisse im individuellen Fall die Anwendung anderer Verhütungsmaßnahmen geprüft werden.[1]

Einzelnachweise

  1. FDA: FDA News, January 18, 2008

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