- Verstärkung (Schneiderei)
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Als Verstärkung, auch als Einlage oder veraltet Wattierung, bezeichnet man in der Schneiderei unterschlagene und vielfach pikierte zusätzliche Verstärkungen, die zwischen Oberstoff und Futter eingearbeitet wird um Haltbarkeit, Form und Trageeigenschaften des Stoffes zu verbessern.
Das bekannteste Beispiel ist die Einlage aus Rosshaar im Sakko-Vorderteil, später auch aus Kamelhaar, die der Herrenjacke, beim klassischen, voll gefütterten Schneiderkostüm auch der Damenjacke, Form und „Stand“ geben.
Eine korrekte Einlage besteht aus mehreren, miteinander durch pikieren verbundenen, Lagen. Zuerst kommt eine, je nach Stoffart mehr oder weniger steife Rosshaareinlage, im Brustbereich der wesentlich stärkere Plaque, der bis zum Reversbruch geht, in keinem Fall aber darüber hinaus. Um Brust und Futter vor dem rauen Plaque zu schützen wird bei hochwertiger Bekleidung zusätzlich eine dünne Filzschicht aufpikiert. Pikieren und Dressur geben der Wattierung grob die angestrebte Körperform. Die Wattierung wird unter das Vorderteil unterschlagen und nach der ersten Anprobe im Reversbereich mit dem Stoff durch pikieren verbunden. Im Bereich von Saum und Kante wird die Wattierung exakt kantengleich abgeschnitten und mittels Eckenband, das auf Oberstoff und Wattierung staffiert wird, vernäht. Die vorschriftsmäßige Verarbeitung einer Wattierung, beim Sakko von Hand, dauert bis zu 6 Stunden, eine korrekte Einlage ist die Voraussetzung zum Erstellen einer sogenannten Schneiderhandkante.
Heute ersetzt häufig (vor allem in den unteren Preislagen) eine dünne Bügeleinlage die sogenannte Frontfixierung, die Wattierung.
Kategorie:- Verfahren (Näherei)
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