- Versuch und Irrtum
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Versuch und Irrtum (englisch trial and error) ist eine heuristische Methode, um Probleme zu lösen, bei der so lange zulässige Lösungsmöglichkeiten probiert werden, bis die gewünschte Lösung gefunden wird. Dabei wird oft bewusst auch die Möglichkeit von Fehlschlägen in Kauf genommen.
Der Begriff wurde von Herbert Spencer Jennings und W. Holmes geprägt.[1] Sie beschreiben damit das Verhalten organischer Organismen, bei denen er durch Antrieb/Motivation sensibel für Hinweisreize, um sich die als angenehm eingestufte Entspannung zu verschaffen. Um zu dieser Entspannung, also zu diesem Ziel zu gelangen, werden vom Organismus mehrere Wege ausprobiert (Versuch). Erfolglose Versuche werden nach als Irrtum (error) bezeichnet; bei erfolgreichen Versuchen wird das Erreichen des Zieles als Wirkung bezeichnet.
Robert Yerkes experimentierte mit Regenwürmern, die er durch einen wie ein T geformten Gang vom Fußpunkt aus zu dem Querbalken kriechen ließ. Bei einer Wendung nach links musste der Regenwurm zunächst über Sandpapier kriechen und erhielt anschließend einen leichten elektrischen Schlag, bei der Wendung nach rechts konnte der Wurm das Ziel ohne ihn behindernde Schwierigkeiten erreichen. Anfangs wandten sich die Würmer in gleicher Häufigkeit nach rechts oder links. Nach zwanzig bis hundert Experimenten hatte der Wurm gelernt, dass er an der Gabelung nach rechts kriechen muss, um die andernfalls auf ihn wartenden Schwierigkeiten zu vermeiden.
Thorndike konnte auch nachweisen, dass Versuch und Irrtum bei Katzen ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses ist.[2]
In der Informatik finden sich viele algorithmische Verfahren, die auf dem Versuch-und-Irrtum-Ansatz beruhen. Dazu gehören klassische Backtracking-Algorithmen, die rekursiv eine Menge von möglichen Lösungen durchsuchen, bis eine richtige Lösung gefunden wird.
Viele Optimierungsverfahren iterieren nach dem Grundsatz Versuch und Irrtum.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Vgl. Lexikon Handhabungseinrichtungen und Industrierobotik, S. 284.
- ↑ Jochen Musseler, Wolfgang Prinz (Hrsg.): Allgemeine Psychologie. Spektrum Akademischer Verlag, 2002, ISBN 3-8274-1128-9, S. 404
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