- Versuchsfunkstelle Eberswalde
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Die Versuchsfunkstelle Eberswalde war eine Pionierinstitution im Bereich der technischen Sendeanlagen. Sie wurde 1908 am Finowkanal von der Held & Francke Bauaktiengesellschaft mit Sitz in Berlin errichtet und am 13. Februar 1909 von der Telegraphenbauanstalt C. Lorenz AG Berlin-Tempelhof als „Radio Lorenz, Eberswalde“ eröffnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Funkstelle verwendete als Antennenanlage eine Schirmantenne, die an einem 70 Meter hohen, abgespannten Zentralmast und an den Rändern von 16 30 Meter hohen Holzmasten getragen wurde. Der Zentralmast war ein in 5 Ebenen abgespannter Holzgittermast mit einem Gewicht von 10,2 Tonnen.
- „Eberswalde ist die eigentliche und wirkliche Geburtsstätte des deutschen Unterhaltungs-Rundfunks. Von Eberswalde aus wurden im Jahre 1919 die ersten drahtlosen Konzerte "An alle" veranstaltet, die nicht unerheblich dazu beigetragen haben, die Leistungen der deutschen Funktechnik in der ganzen Welt bekannt zu machen...“[2]
Als Sendegeräte wurden Lichtbogen- und Maschinensender eingesetzt, die hauptsächlich zum Zweck der Telegrafieübertragung dienten. Ab 1920 werden regelmäßige Experimentalsendungen mit Sprachprogrammen übertragen, ab Januar 1923 bis Januar 1925 wurden auch Musiksendungen übertragen, obwohl die Station nie ein Rundfunksender war.
Ab 1924 diente die Station für Kurzwellenversuche. 1928 wurde auf der Versuchsfunkstelle Eberswalde das erste experimentelle Funkfeuer errichtet. Es arbeitete im Mittelwellenbereich und verwendete eine Dreieckflächenantenne, die an drei 28 Meter hohen Masten aufgehängt war. Ab Mitte der 1930er-Jahre wurde die Versuchsfunkstelle Eberswalde allmählich stillgelegt. 1939 wurde die gesamte Antennenanlagen einschließlich des Zentralmastes demontiert. Ab 1942 wurden die Räumlichkeiten für eine Forschungsstelle für Torfverwertung genutzt. Man hoffte, aus Torf Treibstoff machen zu können. Von 1954 bis 1963 dienten die Gebäude, die heute ungenutzt sind, der forstwirtschaftlichen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität.
Literatur
- Gerd Klawitter: 100 Jahre Funktechnik in Deutschland. Berlin: Verlag Wissenschaft u. Technik, 2002. Bd. 2. (S. 85-96) ISBN 3-89685-511-5
Einzelnachweis
- ↑ Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 von 1740–1941, Nachdruck Eberswalde 1994, Seite 346
- ↑ Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 von 1740–1941, Nachdruck Eberswalde 1994, Seite 346/347
Weblinks
- Versuchsfunkstelle Eberswalde. In: Structurae.
- Kurze Chronik zum Rundfunk in Mitteldeutschland (MDR)
52.840196813.833096027778Koordinaten: 52° 50′ 24,7″ N, 13° 49′ 59,1″ OKategorien:- Sendeanlage in Brandenburg
- Eberswalde
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