- Baul
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Als Baul (Bengalisch: বাউল, Bāul) werden (meist umherwandernde) Musiker in Bengalen bezeichnet. Baul bilden eine eigene soziale, religiöse und meist familiär abgeschlossene Gruppe. Sie sind seit Jahrhunderten fest in der ländlichen Kultur Bengalens, der zwischen Indien und Bangladesch geteilten Region etabliert.
Es wird angenommen, dass sie stark beeinflusst sind von der hinduistisch-tantrischen Sekte der Kartabhajas. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Elementen, die sowohl in der muslimisch-sufischen Tradition der Shuphi-Songs stehen als auch in denen der hinduistischen Bhakti-Bewegungen. Ein Grundsatz der Baul-Philosophie besagt, dass das Göttliche nicht im Jenseits zu finden ist, sondern in jedem Menschen selbst.
Wenngleich der Höhepunkt der Baul-Bewegung um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert und die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts gelegen haben mag, finden sich immer noch umherziehende Musiker in den Zügen Bengalens oder zu Fuß auf dem Land. Ein Zentrum ist um den Ort Shantiniketan herum.
Das Wort "Baul" kommt aus dem Sanskrit und lässt sich in etwa mit "verrückt" übersetzen. Es spielt vermutlich auf die ekstatischen Musik- und Tanzaufführungen der Baul an, sowie auf die Bhakti, die "verrückte", grenzenlose Hingabe an Gott.
Baul wurde im Jahr 2005 in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.
Weblinks
Commons: Baul – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Hinduismus
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