Vierländer Freilichtmuseum

Vierländer Freilichtmuseum
Lage des Stadtteils

Curslack

Lage des Bezirks

Bergedorf

Basisdaten Curslack
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Hamburg-Bergedorf
Fläche: 10,6 km²
Einwohner: 3766 (2004)
Bevölkerungsdichte: 355 Einwohner je km²
Vorwahl: 040
Postleitzahl: 21039
Geografische Lage: 53° 27' 31″ n. Br.
10° 12' 57" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Curslack ist ein Stadtteil der deutschen Stadt Hamburg im Bezirk Bergedorf. Curslack ist einer der vier Stadtteile, die zusammen die Hamburger Vierlande bilden.

Teile des alten Dorfes stehen unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ortsname Curslack (plattdeutsch: Corslak) ist eine Abwandlung von "kurze Lache", da das Gebiet früher oft überflutet wurde, das Wasser aber immer nur vorübergehend (kurz) anhielt. Aus diesem Grund sind die Wände der alten Curslacker Häuser gekachelt, das Wasser konnte so keinen großen Schaden anrichten.

St. Johanniskirche zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Die erste urkundliche Erwähnung Curslacks erfolgte, als es 1188 zusammen mit Altengamme einen Deichverband bildete. 1420 erhielt Curslack seine erste Anbindung an Hamburg, nachdem Hamburg und Lübeck die Stadt Bergedorf eroberten und neben Bergedorf auch Curslack beiderstädtisch verwalteten. 1443 erfolgte eine Anbindung an Bergedorf durch den Schleusengraben, der vorwiegend dem Transport von Holz aus dem Sachsenwald zur Elbe diente. Die Vierlande, bestehend aus Curslack, Altengamme, Neuengamme und Kirchwerder, bildeten sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Nähe zu Hamburg erwies sich in wirtschaftlicher Hinsicht als lukrativ, da die Bauern ihre Erzeugnisse gut in der Stadt verkaufen konnten. 1570 entstand der Curslacker Heerweg, der die Verbindung zwischen Bergedorf und dem Elbübergang Zollenspieker darstellte. Der Curslacker Heerweg existiert noch heute. Im Laufe der Jahrhunderte spezialisierte sich die Curslacker Bevölkerung auf Gartenbau und Blumenzucht. 1868 endete die beiderstädtische Herrschaft über Curslack. 1830 hatte Hamburg nämlich bereits eine Landherrenschaft der Marschlande gebildet und den Lübecker Teil Bergedorfs samt den dazu gehörigen Gebieten in diese eingemeindet. Ab 1912 fuhr die Vierländer Bahn von Bergedorf nach Zollenspieker. Mit einer eigenen Haltestelle hatten die Curslacker Zugang zu diesem Verkehrsmittel, dessen Betrieb 1953 endete. Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937/1938 erfolgte die Eingemeindung Bergedorfs und der Vierlande nach Hamburg. Seit 1949 ist Curslack Stadtteil im neu geschaffenen Bezirk Bergedorf.

Politik

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Curslack zum Wahlkreis Bergedorf.

Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Johannis

Der Kirchenbau ist ab 1306 urkundlich erwähnt, damals ein Feldsteinbau. Der heutige Bau stammt von 1599/1603. Mehr...

Rieckhaus (Freilichtmuseum)

Das Rieckhaus ist eine Außenstelle des Altonaer Museums. Als Freilichtmuseum vermittelt es die Wohn- und Wirtschaftsweise der Marschbauern vor der Industrialisierung (16. bis 19. Jahrhundert). Das Hauptgebäude spiegelt eindrucksvoll die Lebensform einer wohlhabenden bäuerlichen Oberschicht wider.

Wirtschaft und Infrastruktur

Lebensmittel-Einzelhändler im Ortszentrum

Trotz zunehmendem Eigenheimbau hat Curslack seinen Dorfcharakter bewahrt. Die Landschaft ist von den Gewächshäusern der Blumenzuchtbetriebe geprägt.

„Siedlung Curslack Nord“

Die „Siedlung Curslack“ bezeichnet ein Asylanten-Quartier. Es ist sowohl vom Ortszentrum Curslacks als auch des Stadtteils Bergedorf einige Kilometer entfernt.

Wasserwerk

In Curslack steht das Wasserwerk des Unternehmens Hamburg Wasser. Es wurde 1928 gebaut und 2004 durch einen Neubau ersetzt. Mehr als 200 Flach- und 14 Tiefbrunnen (zwölf bis 106 Meter tief) befinden sich in einem umzäunten, sieben Kilometer langen und etwa 100 Meter breiten Streifen in Curslack und Altengamme. Die durchschnittliche tägliche Abgabemenge liegt bei 60 Millionen Litern. Damit ist es das Wasserwerk mit der größten Abgabemenge für die Wasserversorgung in Hamburg. Es versorgt 350.000 Einwohner im Zentrum, im Südosten und teilweise im Osten der Stadt.

Ein Teil des Stadtteils ist Brachland, das wegen des Wasserwerks als Wasserschutzgebiet ausgewiesen ist. Hintergrund ist die Vermeidung von Verschmutzung durch Pestizide und andere umweltschädliche Flüssigkeiten und Stoffe.

Quellen und Weblinks

53.4586610.215757Koordinaten: 53° 28′ N, 10° 13′ O


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