Vipera raddei

Vipera raddei
Armenische Bergotter
Armenische Bergotter (Vipera darevskii)

Armenische Bergotter (Vipera darevskii)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
Gattung: Echte Ottern (Vipera)
Art: Armenische Bergotter
Wissenschaftlicher Name
Vipera raddei
Boettger, 1890

Die Armenische Bergotter (Vipera raddei) ist eine Art der Echten Ottern (Vipera) innerhalb der Vipern (Viperidae). Sie ist über weitere Teile Armeniens, Aserbaidschan, den nordwestlichen Iran sowie das östliche Grenzgebiet der Türkei verbreitet. Der wissenschaftliche Name ehrt den deutsch-russischen Zoologen Gustav Radde (1831–1903).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Armenische Bergotter ist eine mittelgroße Art der Gattung und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 70 bis 90 cm, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen und Rekordlängen um 110 cm erreicht werden können. Die Grundfarbe ist graubraun, hellgrau, lehmfarben oder schwarzgrau mit einer Rückenzeichnung aus einem Wellen- oder Zickzackband. Dies besteht aus miteinander verschmolzenen, gelben bis gelborangenen oder rötlichen Rückenflecken, die an den Rändern schwarz eingefasst sein können. Die Körperseiten besitzen häufig dunkle Barrenflecken. Melanistische Individuen sind nicht bekannt. Der Bauch ist dunkelgrau bis schwarzgrau. Die Oberseite des Kopfes ist im hinteren Bereich dunkel gezeichnet, davor liegen zwei getrennte Punktflecken. Über die Augen zieht sich ein dunkles Schläfenband bis zu den Mundwinkeln.

Der Kopf ist schmal und etwas vom Rest des vergleichsweise schlanken Körpers abgesetzt. Die Augen besitzen vertikale Pupillen. Mit Ausnahme der dreieckigen Überaugenschilde, die hervorspringend die Augen überdecken, sind die Kopfschilde in kleine Einzelschuppen aufgelöst. Der Überaugenschild bildet zum Hinterkopf eine scharfe Kante, während die Schnauzenregion abgerundet ist. Das Nasenloch befindet sich im unteren Bereich der Nasale. Unterhalb der Augen befinden sich zwei Reihen von Unteraugenschilden (Supraocularia), darunter liegen 9 bis 10 Oberlippenschilde (Supralabialia). Die Körperschuppen sind gekielt. Um die Körpermitte liegen meistens 23 bis 24, seltener 21 bis 25 Schuppenreihen. Die Unterschwanzschilde (Subcaudalia) sind wie bei allen Arten der Gattung geteilt.

Verbreitung und Lebensraum

Die Armenische Bergotter ist in Armenien, Aserbaidschan, den nordwestlichen Iran sowie das östliche Grenzgebiet der Türkei zu finden. Als Lebensraum bevorzugt sie lichte Eichenwälder und mit Steinbrocken durchsetzte Berghänge in Höhenlagen zwischen 1.200 und 3.000 Metern.

Lebensweise

Die Armenische Bergotter ist überwiegend tagaktiv und lebt eher versteckt als Bodenschlange. Die Winterruhe dauert bei dieser Art je nach Höhe bis zu sieben Monate. Sie ernährt sich wahrscheinlich vor allem von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten sowie von Eidechsen und jungen Vögeln, die sie durch einen Giftbiss tötet. Die Jungschlangen ernähren sich von kleinen Eidechsen.

Die Schlange ist lebendgebärend (ovivivipar). Als vermutete Paarungszeit wird aufgrund der Hochlagen der April bis Mai angenommen.

Systematik

Die Libanesische Bergotter wird mit mehreren weiteren Arten innerhalb der Gattung Vipera in die Untergattung Montivipera gestellt, die wahrscheinlich ein Monophylum darstellen. Innerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden:

  • V. r. raddei in Armenien, Aserbaidschan und dem türkisch-russischen Grenzgebiet
  • V. r. kurdistanica im nordwestlichen Iran und dem iranisch-türkischen Grenzgebiet

Schlangengift

Das Gift von Darevskis Kreuzotter ist wie das aller Vipera-Arten hämotoxisch, eine ärztliche Behandlung mit einem adäquaten Antivenin ist notwendig.

Literatur

  • David Mallow, David Ludwig, Göran Nilson: True Vipers. Natural History and Toxicology of Old World Vipers, Krieger Publishing Company, Malabar (Florida) 2003, S. 285-287, ISBN 0-89464-877-2
  • Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas. Frankh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989; Seiten 198-199. ISBN 3-440-05753-4.

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