- Vogelwarte Radolfzell
-
Die Vogelwarte Radolfzell ist eine Vogelwarte der Max-Planck-Gesellschaft in Radolfzell-Möggingen. Sie wurde 1946 im Wasserschloss Möggingen als Nachfolger der kriegsbedingt aufgelösten Vogelwarte Rossitten in Ostpreussen eingerichtet. 1959 übernahm die Max-Planck-Gesellschaft die Trägerschaft. Seit 2004 ist sie eine Einrichtung des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen.
Ihr ist die Beringungszentrale Mettnau zuordnet.[1] Die wissenschaftliche Vogelberingung wird koordiniert durch das Max-Planck-Institut für Ornithologie Vogelwarte Radolfzell Abt. Populationsökologie und Vogelzug.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als die 1901 gegründete Vogelwarte Rossitten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Zweiten Weltkrieg schließen musste, evakuierte ihr Leiter Ernst Schüz die Einrichtung. Nach dem Krieg trug er die an vielen Orten verstreuten Bestände und Sammlungen zusammen im Schloss Möggingen, das Nikolaus von und zu Bodmann gehörte, der als Ornithologe die Rossitten zugeordnete Zweigberingungsstelle Baden geleitet hatte. Schüz wurde Direktor des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, weshalb Rudolf Kuhk die Arbeit vor Ort koordinierte. 1959 ging Schüz in den Ruhestand, die Vogelwarte wurde von der Max-Planck-Gesellschaft (als Nachfolgerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft) übernommen und damit die Kontinuität mit Rossitten anerkannt. Sie wurde ein Teil des Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie, dessen Leiter kurz nach der Übernahme starb. Prominentester Leiter des Instituts und der zugeordneten Vogelwarte wurde bis 1967 Konrad Lorenz.
1999 wurde das Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie aufgelöst, die Vogelwarte und die Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie in Seewiesen blieben jedoch als Einzeleinrichtungen erhalten, bis 2004 das Max-Planck-Institut für Ornithologie gegründet wurde, in das beide Einrichtungen eingegliedert wurden.
Die Vogelwarte Radolfzell war nicht mit der von 1928 bis 1937 privat betriebenen Süddeutschen Vogelwarte verbunden, die im Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau untergebracht war.
Literatur
- Eberhard Gwinner, Wolfgang Wickler: Vogelwarte Radolfzell. Max-Planck-Gesellschaft – Berichte und Mitteilungen, 6/87, Max-Planck-Gesellschaft München, ISSN 0341-7778
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Fiedler: Die Beringungsstation “Mettnau” der Vogelwarte Radolfzell. In: Jahresbericht Verein für Naturkunde Mannheim e. V. Heft 8, Jg. 2005, S. 161-163.
47.7661111111118.9963888888889Koordinaten: 47° 45′ 58″ N, 8° 59′ 47″ O
Wikimedia Foundation.