- Volksbund für Frieden und Freiheit
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Der Volksbund für Frieden und Freiheit e. V. (VFF) war eine gegen die DDR gerichtete Propaganda- und Nachrichten-Organisation.
Gegründet wurde er am 29. August 1950 im Gasthof „Zum Patzenhofer“ in Hamburg. Die Gründungsinitiative war von Franz Wilhelm Paulus (Verleger der Hamburger Allgemeinen Zeitung) und dem ehemaligen Ministerialrat im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) Eberhard Taubert ausgegangen.[1] Friedrich Winterhager charakterisiert die Organisation in einem Essay folgendermaßen: sie betrieb, so könnte man sagen, das Geschäft des McCarthyismus in Deutschland, also des fanatischen Antikommunismus.[2]
Der Volksbund versuchte, kommunistische Verflechtungen in bürgerlichen und nationalistischen Parteien aufzuspüren und öffentlich zu brandmarken. Zu diesem Zweck veröffentlichte er zahlreiche Broschüren und Flugblätter, in denen vor allem die oft polemische Formulierung auffällt. So warf die Organisation dem damaligen Niedersächsischen Landtagsabgeordneten Günther Gereke beispielsweise vor, er habe sich "dem Oberbolschewisten Ulbricht zur Bolschewisierung der Bundesrepublik zur Verfügung" gestellt. Das Flugblatt endet mit dem Aufruf: „Hütet Euch vor Günther Gereke! Fallt nicht auf seinen Schwindel herein. Sorgt dafür, dass diesem gefährlichen Agenten Moskaus das Handwerk gelegt wird!“[3]
Präsidenten des VFF waren von 1950 bis 1951 Jürgen Hahn-Butry und von 1951 bis 1966 Fritz Cramer.
Literatur
- Mathias Friedel: Der Volksbund für Frieden und Freiheit. Gardez!, Sankt Augustin 2001, ISBN 3-89796-054-0.
- Klaus Körner: Die rote Gefahr. Konkret, Hamburg 2002, ISBN 3-89458-215-4.
Anmerkungen
- ↑ Bernd Stöver: Der Fall Otto John. Neue Dokumente zu den Aussagen des deutschen Geheimdienstchefs gegenüber MfS und KGB. In: VfZG. 47, 1999, S. 103–136, hier S. 111.
- ↑ Winterhager: Günther Gereke. Ein Minister im Spannungsfeld des Kalten Krieges. Biografischer Essay. Ludwigsfelde 2002, ISBN 3933022169, S. 73.
- ↑ Volksbund für Frieden und Freiheit, Flugblatt etwa Februar/März 1951, zit. nach Friedrich Winterhager: Günther Gereke. Ein Minister im Spannungsfeld des Kalten Krieges. Biografischer Essay. Ludwigsfelde 2002, ISBN 3933022169, S. 73.
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