- Vordorf (Tröstau)
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Vordorf Gemeinde TröstauKoordinaten: 50° 3′ N, 11° 55′ O50.0511.916666666667650Koordinaten: 50° 3′ 0″ N, 11° 55′ 0″ O Höhe: 650 m Einwohner: 300 (2007) Eingemeindung: 1978 Postleitzahl: 95709 Vorwahl: 09232 Vordorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Tröstau im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Vordorf liegt im Fichtelgebirge, am Osthang des Schneebergs, mit einer Höhe von 1.052 m ü. NN der höchste Berg Nordbayerns. Zu Vordorf gehören die Ansiedlungen Vordorfermühle, Vierst und Kühlgrün.
Wappen
Das Wappen von Vordorf zeigt auf gelbem Grund zwei gekreuzte, abgeschlagene Bärentatzen mit roten Krallen sowie zwei gekreuzte Hämmer. Die Bärentatzen erinnern an den letzten Bären, der unweit von Vordorf im Jahre 1769 erlegt wurde. Die Hämmer deuten auf die bergmännische Vergangenheit des Ortes hin.
Geschichte
1393 wurde Vordorf das erste Mal namentlich in einer Urkunde erwähnt:
„Bey dieser reynung sindt gewesen zwolf von Wunsidel ,vir von Nagel, von Reichenbach vir, von Trostein vir, von Lewpoldsdorf zwene, von Schonbrun sechs vnd von Vordorff funfe, alles alte vnd iunge: die alten als wissende, die iungen als merkende.“(Monumenta Zollerana, Band VIII, Nr.403)
Außerdem gibt es ein Dokument aus dem Jahre 1061, die einem Ministerialen namens Otnant das Eigentum an einen Landstrich um das heutige Vordorf herum überträgt. In dem Text werden zwar keine Ortsnamen genannt, aber es ist von Grundstücken, Gebäuden und Äckern die Rede. Die Vermutung, dass es sich bei dieser Ansiedlung um Vordorf handelt wird dadurch untermauert, dass man in diesem Zeitraum mit dem Zinnbergbau in dieser Gegend begann. Dieser wurde erfolgreich bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts betrieben, dann aber wegen Erschöpfung der Vorkommen eingestellt. Zu dieser Zeit hatte Vordorf etwa 40 Einwohner.
Der Dreißigjährige Krieg verlief für Vordorf bis 1642 relativ ruhig, aber in dem „Verzeichnis aller Unterthanen in denen 6 Aemtern“ von 1642 steht geschrieben, dass 19 Häuser zerstört oder beschädigt wurden und 2 Bewohner gestorben sind. Wenn man das Verzeichnis von 1619 mit dem von 1658 vergleicht kommt man auf 16 Todesfälle unter den Wehrfähigen.
Im Jahre 1769 wurde in der Nähe von Vordorf der letzte Bär in Nordbayern erlegt. Während des nationalsozialistischen Regimes wurden in Vordorf keine Bewohner aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen ermordet. Das Interesse am Nationalsozialismus war bei der Bevölkerung relativ gering, aber gegen Ende der Friedensjahre wuchs die Zustimmung, denn die nationalsozialistische Landwirtschaftspolitik bewirkte einen lokalen Wirtschaftsaufschwung. Mit Kriegsbeginn änderte sich in Vordorf nicht viel, zum Beispiel konnten sich die Bauern selbst Versorgen,weshalb die Essensrationierung kein Problem darstellte. 1940 fielen erste Soldaten aus Vordorf. 1943 wurden Bewohner Hamburgs und Berlins, die vor den Bomben flohen, nach Vordorf evakuiert. Am 11. März 1943 stürzte ein deutsches Militärflugzeug nahe Vordorf ab. Anfang 1945 beschossen alliierte Flugzeuge Lokomotiven zwischen Tröstau und Leupoldsdorf. Am 19. April 1945 besetzten US-Streitkräfte Vordorf.
1978 wurde Vordorf nach Tröstau eingemeindet.
Verkehr
Vordorf liegt an der Verbindungsstraße von Tröstau / Bundesstraße 303 nach Weißenstadt. Eine weitere Verbindungsstraße führt nach Wunsiedel.
Tourismus
Viele Wanderwege gehen von Vordorf aus, so z. B. der M-Weg, der durch die Vordorfermühle hindurch zur Schmierofenhütte und dann weiter hinauf zum Seehaus führt.
Der R-Weg verläuft von Vordorf zur Röslauquelle und von dort aus weiter zum Schneeberg-Gipfel.
Von Vordorfermühle aus führt ein Weg durch das Tal der jungen Röslau nach Süden hinunter an Waffenhammer vorbei nach Leupoldsdorf.
Ostwärts führen Wege vorbei an Vierst durch das Zeitelmoos nach Wunsiedel.
Ein geologischer Lehrpfad verläuft von Leupoldsdorf nach Vordorf und zurück.
Öffentliche Einrichtungen
Die nächsten Schulen sind die Grund- und Hauptschule Tröstau / Nagel, sowie weiterführende Schulen in Wunsiedel.
Kategorien:- Tröstau
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