Víðar

Víðar

Vidar (auch Widar anord. Víðarr - „der weithin Herrschende”) ist in der nordischen Mythologie ein Sohn des Gottes Odin und der Riesin Grid und trägt in der Dichtung den Beinamen Der schweigsame Ase. Er ist den Asen stets eine gute Stütze und der einzige, der von Lokis hetzenden Reden in der Halle Thryms verschont blieb. Nach Thor ist Vidar der stärkste Ase. In der Endzeitschlacht Ragnarök rächt er seinen Vater Odin, indem er dem Fenriswolf mit einem besonderen Lederschuh in den Rachen tritt und ihm den Oberkiefer entzweireißt.

Alsbald kehrt sich Widar gegen den Wolf und setzt ihm den Fuß in den Unterkiefer.
An diesem Fuß hat er den Schuh, zu dem man alle Zeiten hindurch sammelt,
die Lederstreifen nämlich, welche die Menschen von ihren Schuhen schneiden, wo die Zehen und Fersen sitzen.
Darum soll diese Streifen ein jeder wegwerfen, der darauf bedacht ist, den Asen zu Hilfe zu kommen.
Mit der Hand greift Widar dem Wolf nach dem Oberkiefer und reißt ihm den Rachen entzwei und das wird des Wolfes Tod.
Aus Gylfaginning 51. (Snorra-Edda)

Er ist einer der wenigen Überlebenden vom Ragnarök.

Sein Wohnsitz heißt Landvidi (»Weites Land«) oder auch nur Vidi (»Weite«) und ist von hohem Gras und Gesträuch überwachsen.

Literatur

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Aufl., Stuttgart 2006, ISBN 978-3-520-36803-4

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