Wadi es-Sebua

Wadi es-Sebua
Der Tempel von Wadi as-Subu'

Wadi as-Subu' (arabischوادي السبوع‎, DMG Wādī as-Subūʿ, „Tal der Löwen“, altägyptisch: Per-Amun) war ein Ort in Unternubien, der ca. 180 km südlich von Aswan am Westufer des Nils lag.

Der arabische Name "Tal der Löwen" leitete sich von den Sphingen ab, die vor dem Tempel stehen. Der Ort hatte einstmals eine wichtige strategische Bedeutung, da hier eine Karawanenstraße vorbeiführte. Er war mindestens seit dem Mittlerem Reich besiedelt. Amenophis III. errichtete hier eine kleine Felsenkapelle.

Inhaltsverzeichnis

Der Amun-Tempel

Ramses II. konzipierte schließlich an dieser Stelle einen großzügigen Tempel für den Gott Amun. Der Tempel war als Hemispeos angelegt, so dass das Sanktuarium in den Fels gehauen war, die vorderen Tempelteile jedoch freistehend gebaut waren.

Der Tempel besaß einstmals 3 Pylone. Die ersten beiden waren jedoch nur aus Nilschlammziegel errichtet, von ihnen sind nur noch der steinerne Tordurchgang erhalten. Auf den ersten Pylon folgen links und rechts jeweils 3 Sphingen mit Löwenkörpern, nach dem zweiten Pylon stehen vier falkenköpfige Sphingen und vor dem dritten Pylon standen einst Kollosalstatuen des Königs, von denen allerdings nur noch eine aufrecht steht. Der dritte Pylon ist mit dem klassischen Motiv vom Erschlagen der Feinde geschmückt. Auf den Pylon folgt einen Osirispfeilerhof. Davon steigt eine Treppe in den eigentlichen Felsentempel empor. Sie führt in eine 12-Pfeiler-Halle, von der aus es in einen Querraum weitergeht, der schließlich in drei Kapellen führt.

Der Tempel ist im ziemlich groben, nubischen Stil gebaut, der etliche Tempel Ramses des Großen kennzeichnet.

Umnutzung als Kirche

Nach der Christianisierung wurde der Tempel in eine Kirche umgewandelt. Dies führt zu einem interessanten Kuriosum: Ein Relief wurde so umgearbeitet, dass Ramses nun nicht mehr der der Sonnenbarke des Re-Harachte opfert, sondern Petrus mit dem Himmelsschlüssel.

Standortverlegung des Tempels

Da sein ehemaliger Standort durch den Bau des Assuan-Staudammes von der Überflutung bedroht war, wurde der Tempel 1964 mit amerikanischer Unterstützung vom ägyptischen Antikendienst abgebaut und zwei Kilometer nordöstlich von seinem alten Standort wieder neu aufgebaut.

In Neu-Wadi as-Subu' wurden auch die Tempel von ad-Dakka und al-Maharraqa neu errichtet.

Literatur

  • Auke A. Tadema, Bob Tadema Sporry: Unternehmen Pharao. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1978, ISBN 3-7857-0213-2. 

Weblinks

22.79304722222232.5452361111117Koordinaten: 22° 47′ 35″ N, 32° 32′ 43″ O


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