Waldems-Esch

Waldems-Esch
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Waldems
Waldems
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Waldems hervorgehoben
50.258.3333333333333398Koordinaten: 50° 15′ N, 8° 20′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Rheingau-Taunus-Kreis
Höhe: 398 m ü. NN
Fläche: 36,68 km²
Einwohner: 5635 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65529
Vorwahlen: 06126, 06087, 06082
Kfz-Kennzeichen: RÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 39 016
Adresse der Gemeindeverwaltung: Schulgasse 2
65529 Waldems
Webpräsenz:
Bürgermeister: Werner Scherf[1] (SPD)
Esch DGH und Kirchengemeinde
Esch Kirche
Esch Schreinerei
Esch Kirchgasse
Wüstems Emsbachtalhalle
Datei:Niederems Schule.JPG
Niederems Schule

Waldems ist eine Gemeinde im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, Deutschland. Sitz der Verwaltung ist der Ortsteil Waldems-Esch.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Waldems liegt im Taunus in waldreicher Umgebung am nordwestlichen Fuß des Feldbergmassivs in 250 bis 629,3 Meter Höhe. Somit weist die Gemeinde die höchste Erhebung des Rheingau-Taunus-Kreises auf, namenlos 1 km östlich des Ortsteils Wüstems gelegen.

Nachbargemeinden

Waldems ist die östlichste Gemeinde des Rheingau-Taunus-Kreises und grenzt im Nordosten an die Gemeinde Weilrod, im Osten an die Gemeinde Schmitten, im Südosten an die Gemeinde Glashütten (alle drei im Hochtaunuskreis), im Süden und Westen an die Stadt Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis), sowie im Nordwesten an die Stadt Bad Camberg (Landkreis Limburg-Weilburg).

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus den sechs Ortsteilen Bermbach, Esch (Sitz der Gemeindeverwaltung), Niederems (mit Reinborn), Reichenbach, Steinfischbach und Wüstems.

Geschichte

Obwohl Siedlungsspuren weit zurück reichen, gehen die gegenwärtigen Orte wohl auf Rodungen in fränkischer Zeit zurück.

Als erster der Teilorte wurde Bermbach im Jahre 772 als "Barenbach" in einer Urkunde des Lorscher Codex erwähnt. Viele Jahrhunderte war hier Grenzland, der Limes verlief in der Nähe und später stießen hier die Einflussbereiche von Kurmainz, Hessen und Nassau aneinander. Von 1276 bis 1570 ist das Dorf mit dem Adelsgeschlecht der Herren von Bermbach verknüpft. Später wird Bermbach im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung und dem legendären Schinderhannes (1801) erwähnt.

Der Ortsteil Esch geht zurück auf eine Siedlung aus dem 6. Jahrhundert nach Christus. Urkundlich erwähnt ist der Ort "Eschze" im Zinsregister des Archivdiakons zu Dietkoirchen. Esch liegt am Kreuzungspunkt der uralten Handelsstraßen Frankfurt-Limburg-Köln und der Verbindungsstraße zwischen Rhein und Wetterau und hatte daher immer ein hohes Verkehrsaufkommen.

Die Entstehungsgeschichte von Niederems kann bis zum Jahre 1274 zurückverfolgt werden. Durch Hunger, Seuchen und Kriege war die Bevölkerungszahl immer sehr niedrig. Insbesondere der 30-jährige Krieg verringerte die Zahl der Haushalte beträchtlich.

Die Spuren der Besiedlung von Reichenbach lassen sich bis in vorchristlicher Zeit zurückverfolgen. Zu erwähnen sind das Hügelgrab Goldkessel und der keltische Ringwall "Burg". 1428 wird der Ort als "Richinbach" in den Annalen von Nassau-Idstein erwähnt. Im Jahre 1772 zerstörte ein Feuer den alten Ortskern, der dann aber wieder zügig aufgebaut wurde. Von 1604 bis 1968 existierte in Reichenbach eine eigene Schule.

In der Nähe des Ortsteils Steinfischbach finden sich in Form von den Hügelgräbern Totenkopf und Goldkessel Hinweise auf eine frühe Besiedelung. Urkundlich erwähnt ist das Dorf erstmals im Jahre 1156 unter dem Namen "Vispach" in einem Dokument des Erzbischofs Arnold von Mainz. In der Nähe wurde nach Eisenerz geschürft und ein Steinbruch für Mühlsteine, Straßenschotter, Pflaster- und Grenzsteinen betrieben.

Wüstems wurde als "Wosten Emsse" 1435 in einer Aufzeichnung von Cuno von Reifenberg erwähnt. Die erste Silbe des Ortsnamens Wüst ist wahrscheinlich von Wüstungen abgeleitet und weist auf eine verlassenen Siedlungsstätte oder landwirtschaftlich genutzte Areale hin. Der Bachname Ems ist vom althochdeutschen "Ohm" abgeleitet. Beide Namensbestandteile lassen auf eine mehr als 2000 Jahre währende Siedlungsperiode schließen. Darauf weist auch der keltische Ringwall an der nahen Taunuserhebung "Burg" hin.

1806 kam das Gemeindegebiet zum neu gegründeten Herzogtum Nassau und wurde mit diesem 1866 preußisch.

Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform im Land Hessen schlossen sich 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Bermbach, Esch, Niederems, Reichenbach, Steinfischbach und Wüstems zur heutigen Gesamtgemeinde Waldems zusammen.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 29,2 8 26,7 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 34,3 9 37,3 12
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,0 3 6,4 2
FDP Freie Demokratische Partei 4,0 1 3,1 1
FWG Freie Wählergemeinschaft 16,1 4 20,3 6
UWK Unabhängiger Wählerkreis 6,3 2 6,2 2
Gesamt 100,0 27 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 52,2 58,0

Bürgermeister

Der seit 2003 amtierende Bürgermeister Werner Scherf (SPD) wurde am 14. Dezember 2008 in einer Stichwahl mit 52,6 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 67,5 %.[2]

Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Waldems unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Wirtschaft und Infrastruktur

Früher lebten die Einwohner der Dörfer von der Land- und Forstwirtschaft. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich Waldems jedoch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Die meisten Arbeitnehmer verdienen ihren Lebensunterhalt, gefördert durch die gute Verkehrsanbindung, im Rhein-Main-Gebiet.

Verkehr

Die Gemeinde ist mit der acht Kilometer entfernten Anschlussstelle Idstein der Autobahn A 3 gut an das Fernstraßennetz angebunden. Außerdem verlaufen die Bundesstraßen B 8 und B 275 durch das Gemeindegebiet und kreuzen sich in Esch.

Der nächst gelegene Bahnhof befindet sich in Idstein an der Main-Lahn-Bahn, hier verkehrt u. a. die RMV-Linie 20.

Einzelnachweise

  1. Webpräsenz Werner Scherf
  2. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Waldems

Weblinks


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