Waldquelle (Hildesheim)

Waldquelle (Hildesheim)
Waldquelle um 1903

Waldquelle ist eine Ortsbezeichnung im Hildesheimer Stadtbezirk Moritzberg. Sie liegt in einem Einschnitt zwischen Katzberg und Steinberg.

Geschichte

Eine Quelle ist heute direkt am Ort nicht mehr nachzuweisen, aber der durchfließende Trillkebach speist sich aus Quellsträngen des anliegenden Steinbergs und aus Marienrode.[1] Die Waldquelle gehörte bis 1911 zum selbständigen Stadtflecken Moritzberg. Die angrenzenden Wald- und Weidegebiete waren in großen Teilen im Besitz der 1161 von Rainald von Dassel eingerichteten und noch heute bestehenden „Johannishofstiftung“[2] und des 1805 säkularisierten Stifts Moritzberg. Der Steinberg und das in unmittelbarer Nähe liegende städtische Trillke-Gut gehörten dagegen immer zum Hildesheimer Territorium.

Schon im 19. Jahrhundert wurde am Ort ein Ausflugs- und Gartenlokal gleichen Namens errichtet, in dessen Saal bis in die 1950er Jahre auch Filmvorführungen stattfanden. Ab Winter 1922/23 entstand hinter der Waldquelle ein erstes Wohngebiet, der Birnbaumskamp. Nahezu zeitgleich wurde die Siedlung Nonnenkamp gebaut. 1936 entstand die Siedlung „Gartenstadt“ Waldquelle unmittelbar nord- und südwestlich der Gaststätte. In den Nachkriegsjahren entstanden weitere Wohnbauten und -viertel „hinter der Waldquelle“.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in der Steinbergstraße 93, das ist das Gelände der Gaststätte, das „Arbeitslager Waldquelle“, in dem 88 italienische Zivilarbeiter untergebracht waren.[3] Diese arbeiteten wahrscheinlich in der Moritzberger Plastikfabrik Wetzell.[4]

Einzelnachweise

  1. s. Stadtarchiv Hildesheim: Hildesheimer Straßennamen
  2. s. Stadt Hildesheim (Hrsg.): Stiftungen in Hildesheim. Hildesheim 2005, S. 13; Herbert Reyer: Reichskanzler Rainald von Dassel als Stifter des Johannishospitals - Die Stiftungsurkunde vom Jahre 1161 (Historische Dokumente aus dem Stadtarchiv, 67). In: HAZ vom 3. August 2002 (Heimatbeilage)
  3. Markus Roloff: Zwangsarbeit in Hildesheim. Der Arbeitseinsatz für die Rüstungswirtschaft des Dritten Reiches. In: Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 70/71 (1998/99), S. 188
  4. Andrew Stewart Bergerson: Ordinary Germans in Extraordinary Times: The Nazi Revolution in Hildesheim. Bloomington/Indianapolis 2004, S. 219
52.1403444444449.9301416666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Waldquelle — ist eine Mineralwassermarke, siehe Waldquelle (Mineralwasser) eine Orts und Siedlungsbezeichnung im Hildesheimer Stadtteil Moritzberg, siehe Waldquelle (Hildesheim) Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidu …   Deutsch Wikipedia

  • Steinberg (Hildesheim) — Der Steinberg ist ein bis zu 141 m hoher und bewaldeter Bergrücken im Südwesten der Stadt Hildesheim, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Naherholungsgebiet dient. Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Größe 2 Geschichte 3 Der Steinberg heute …   Deutsch Wikipedia

  • Moritzberg (Hildesheim) — Moritzberg Stadt Hildesheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Weststadt (Hildesheim) — Weststadt Stadt Hildesheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtverkehr Hildesheim — Basisinformationen Unternehmenssitz Hildesheim Webpräsenz www.svhi hildesheim.de Bezugsjahr …   Deutsch Wikipedia

  • Zwölf-Apostel-Kirche (Hildesheim) — Die Zwölf Apostel Kirche in Hildesheim Die Zwölf Apostel Kirche ist eine evangelisch lutherische Kirche in Hildesheim. Inhaltsverzeichnis 1 Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Glockenfeld — Moritzberg Stadt Hildesheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Glockenfeldsiedlung — Moritzberg Stadt Hildesheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Godehardikamp — Moritzberg Stadt Hildesheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Klusburg — Moritzberg Stadt Hildesheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”