- Zwölf-Apostel-Kirche (Hildesheim)
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Die Zwölf-Apostel-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche in Hildesheim.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Kirche liegt im Stadtteil Moritzberg am Hang des Rottsbergs. Die Gemeinde umfasst den Godehardikamp und das Gebiet „hinter der Waldquelle”.
Geschichte
Die Zwölf-Apostel-Kirche war ursprünglich die zweite Kirche der Christuskirchengemeinde, die bis Ende der 1960er Jahre von Himmelsthür bis zum Birnbaumskamp reichte. Vor ihrer Einweihung fanden wegen der Entfernung zur Christuskirche bis 1957 Bibelstunden in einer Privatwohnung am Wolfstieg statt, danach Andachten in einem angemieteten Kellerraum Im Krummen Felde.[1]
Die ab Mitte der 1950er beginnende weitere Bebauung des Kurzen Anger und die Errichtung der Godehardikamp-Siedlung ab 1961 machten einen Kirch- und Gemeindezentrumsbau immer dringlicher. Das passende Baugrundstück war bereits im November 1954 von der Klosterkammer erworben worden. 1962 wurde ein Entwurfswettbewerb ausgeschrieben, den der hannoversche Architekt Dieter Oesterlen gewann. Am 15. Oktober 1967 wurde der fertiggestellte Bau des Gemeindezentrums eingeweiht. Nur zwei Tage vorher stand die Kirche allerdings in Flammen, weil ein Handwerker mit seiner brennenden Zigarette den mit Nitroverdünnung bestrichenen Kirchenboden in Brand gesetzt hatte.[2] Am 1. Januar 1968 wurde die Zwölf-Apostel-Gemeinde selbständig. Seit 2008 besteht ein Pfarrverband mit der Evangelisch-Lutherischen Cosmas und Damian Kirchengemeinde Marienrode.
Architektur
Kirche, Pfarr- und Küsterhaus, Kindergarten und der später errichtete Gemeindesaal sind als Betonbauten im Stil der späten 1960er Jahre errichtet. Diese Materialwahl führte in der Folgezeit immer wieder zu Problemen.
Der Komplex liegt wie eine moderne Burganlage auf einer Hügelkuppe über der benachbarten Wohnbebauung, mit dem Doppelschaft-Kirchturm als höchstem Punkt und Zentrum. Die Gebäude der ringförmigen Anlage folgen dabei keiner einheitlichen geometrischen Grundform, sondern sind asymmetrisch und polygon.[3] Die Kirche ist nicht in traditioneller Kreuzform ausgeführt, sondern als „ein Kreissegment, das an beiden Enden schräg abgeschnitten ist. Der Grundriss des Turms zeigt dieselbe Form und die Turmabschlüsse erscheinen als dreidimensional abgeschrägte Kreissegmente.“[4]
Die Zwölf-Apostel-Kirche steht heute unter Denkmalschutz.
Siehe auch
Literatur
- Frank Dengler: Bauen in historischer Umgebung. Die Architekten Dieter Oesterlen, Gottfried Böhm und Karljosef Schattner. Hildesheim: Olms 2003. (Studien zur Kunstgeschichte. 151). ISBN 3-487-11882-3
Weblinks
Commons: Zwölf-Apostel-Kirche (Hildesheim) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- 40 Jahre Zwölf-Apostel. In: Moritz vom Berge 177 ·(Oktober 2007)
Einzelnachweise
- ↑ 40 Jahre Zwölf- Apostel (Weblink)
- ↑ Mit Schwung durch 40 Jahre Gemeindegeschichte. In: : Moritz vom Berge 178 (November 2007)
- ↑ s. Dengler, S. 70 u. 124
- ↑ 40 Jahre Zwölf- Apostel (Weblink)
52.138759.9224Koordinaten: 52° 8′ 20″ N, 9° 55′ 21″ OKategorien:- Kirchengebäude in Hildesheim
- Apostelkirche
- Kirchengebäude der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
- Kirchengebäude der Moderne in Niedersachsen
- Erbaut in den 1960er Jahren
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