- Waldrach
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Wappen Deutschlandkarte 49.7455555555566.7447222222222160Koordinaten: 49° 45′ N, 6° 45′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Trier-Saarburg Verbandsgemeinde: Ruwer Höhe: 160 m ü. NN Fläche: 12,46 km² Einwohner: 1.995 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 160 Einwohner je km² Postleitzahl: 54320 Vorwahl: 06500 Kfz-Kennzeichen: TR Gemeindeschlüssel: 07 2 35 141 Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Kirchstraße 1
54320 WaldrachWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Heinfried Carduck (CDU) Lage der Ortsgemeinde Waldrach im Landkreis Trier-Saarburg Der Weinort Waldrach (moselfränkisch: Waldrisch) liegt im Ruwertal. Die Ortsgemeinde ist Sitz der Verbandsgemeinde Ruwer bei Trier im moselfränkischen Sprachraum. Waldrach ist ein anerkannter Erholungsort.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Besiedlung des Trierer Landes, die zur Zeit der Kelten wohl nur sporadisch war, erfuhr mit der Eroberung und Besitznahme durch die Römer einen enormen Aufschwung. Mit Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen entstanden nun auf dem Lande mehr und mehr römische Hofgüter und Villen und damit gleichzeitig auch dörfliche Siedlungen, insbesondere in den Tälern von Mosel, Saar und Ruwer, wo dann zunehmend der Weinbau begann und intensiv betrieben wurde (bekannteste Weinlage ist die Waldracher Krone). Auch der Viez wird in der Umgebung hergestellt. Der im unteren Ruwertal gelegene Weinort Waldrach, mit einer Gemarkungsgröße von rund 1.200 ha, davon rund 70 ha Weinberge, kann auf eine fast 2.000 jährige Geschichte zurückblicken. Reste von römischen Siedlungen wurden im Bereich der Pfarrkirche, der Schleifmühle (Marmorschleifmühle, laut Ausonius), in Zalzick und in St. Liepert (römisches Hofgut) gefunden. Etwas oberhalb der Schleifmühle war der Einlauf bzw. Anfang der aus dem Wasser der Ruwer gespeisten römischen Wasserleitung, die durch einen geschlossenen Kanalbau führte und die Römerstadt Trier mit Wasser versorgte. Ein Nachbau des Querschnitts dieser römischen Wasserleitung befindet sich am südlichen Ortsrand an einem Parkplatz der Kreisstraße 12. Reste des Originals der römischen Wasserleitung sind im Bereich des ehemaligen Bahnhofes zu sehen.
Der Ortsname ist in seiner Schreibweise im Laufe der Jahrhunderte mehrfach geändert worden. „Valeriacum“ wird der Ort in Urkunden Karls des Großen (802) sowie Ottos des Großen (949) genannt. Wohl abgeleitet von dem Namen „Valerius“, einer der drei ersten Bischöfe in Trier. Seit der Eckbert-Urkunde von 981 - in der die Pfarrkirche erstmals erwähnt ist - heißt der Ort dann Waltrach (1200 Waltracha, 1212 Waltrache, 1255 Waltrachen, 1323 Waltraco, 1411 Valtrich, 1646 Waltrich) und ab 1841 erstmals Waldrach.
Der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Die Pfarrkirche in ihrer jetzigen Form wurde 1904/05 erbaut. Bei der Einnahme des Orts durch US-amerikanische Streitkräfte im Februar 1945 setzten diese den Dachstuhl der Kirche durch gezielten Beschuss in Brand, da man einen Beobachtungsposten des Volkssturms im Kirchturm vermutete. Diese Annahme erwies sich jedoch als falsch, da der Volkssturm zu diesem Zeitpunkt bereits nach Fell abgerückt war. Der Dachstuhl brannte durch den Beschuss völlig aus. Nach Kriegsende wurde die Kirche aufwändig wieder hergestellt und Anfang der 1980er Jahre modernisiert. Weitere Renovierungsarbeiten fanden vor dem 100. Kirchenjubiläum im Jahre 2005 statt.
Die 1967 eröffnete St. Laurentius Grund- und Hauptschule war eine Mittelpunktschule, später eine Regionalschule und ab 2009/2010 eine Realschule plus für die umliegenden Ortsgemeinden.
Im Jahre 1985 wurde Mechthild Meyer (später Weis) aus Waldrach Deutsche Weinkönigin. Der "Platz unserer Deutschen Weinkönigin" (ehem. Untere Kirchstraße 1, später verlegt an den Südwest-Rand der Gemeinde) wurde in Anlehnung an dieses Ereignis benannt.
Politik
Seit dem 1. November 2005 ist Waldrach Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer mit einem neu erbauten Rathaus in der Unteren Kirchstraße 1.
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Waldrach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Ortsgemeinderat:[2]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 3 9 4 16 Sitze 2004 3 8 5 16 Sitze Wappen
Blasonierung: Der Schild ist geteilt und oben gespalten. Oben rechts in Silber ein rotes Balkenkreuz. Oben links in Grün ein schräglinkes silbernes Wellenband, beiderseits begleitet von einem goldenen Tannenbaum. Unten in Gold ein grüner Weinstock mit drei grünen Blättern und zwei grünen Trauben.
Wappenbegründung: Das rote Balkenkreuz in Silber ist das heraldische Wahrzeichen des Erzbistums und Kurfürstentums Trier, zu dem Waldrach vom Mittelalter bis zur Säkularisation gehörte. Das silberne Wellenband kennzeichnet die Ruwer. Die Tannenbäume weisen "redend" auf den Begriff "Wald" im Ortsnamen hin. Der Weinstock erinnert daran, dass Waldrach die größte Weinbaugemeinde an der Ruwer ist.
Kultur und Vereine
Ansässige Vereine sind Harter Kern Waldrach 1996 e.V., Karnevalsverein Waldrach 1975 e.V., Kirchenchor St. Laurentius Waldrach, Kulturgemeinschaft Waldrach e.V., Lauffreunde Ruwertal e.V. Waldrach, Männergesangverein 1872 Waldrach e.V., Ruwer-Riesling e.V., Spielgemeinschaft Ruwertal 1925 e.V., Tennisclub Ruwertal Waldrach e.V., Wanderfreunde 1991 Ruwertal e.V., Winzerkapelle Waldrach e.V. und die Handballspielgemeinschaft Mertesdorf/Ruwertal.
Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Verkehr
Der bis in die 1980er Jahre landschaftsbestimmend ausgeprägte Weinbau ist heute stark rückläufig, wie an den stillgelegten Anbauflächen deutlich zu erkennen ist. Grund hierfür ist u.a. die abnehmende Anzahl der Nebenerwerbswinzer, für die der Weinbau durch die hohen personellen und materiellen Anforderungen der Bewirtschaftung von Steillagen und die niedrigen Erzeugerpreise finanziell keine Anreize mehr bietet.
Waldrach verfügt über einige Gewerbe- und Handwerksbetriebe. Zwischen Waldrach und Kasel befindet sich ein Gewerbegebiet. Dort hat im Jahre 2011 ein Wasgau-Markt einen neu errichteten Einkaufsmarkt bezogen. Größte Arbeitgeber sind die Schule und die Verbandsgemeindeverwaltung. Dem Tourismus wird in den letzten Jahren immer größere Bedeutung beigemessen.
Durch das Gemeindegebiet von Waldrach führt die Bundesstraße 52, durch die Ortslage führt die Landesstraße 149. Öffentlicher Personennahverkehr: Waldrach ist sowohl an das städtische Busnetz der Stadt Trier, als auch an die Überlandlinie R200/202 ((Türkismühle)-Hermeskeil-Trier) angeschlossen. Vom Ende des 19. Jh. bis zum Ende des 20. Jh. führte die Hochwaldbahn durch Waldrach. Dort verläuft heute der Ruwer-Hochwald-Radweg.
Medien
Örtliche Medien sind der Trierische Volksfreund, der Mosel-Ruwertaler Wochenspiegel und das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer.
Bilder
Literatur
Die Landschaft des Ruwertals wird im Ruwertallied beschrieben.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Weblinks
Commons: Waldrach – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienOrtsgemeinden in der Verbandsgemeinde RuwerBonerath | Farschweiler | Gusterath | Gutweiler | Herl | Hinzenburg | Holzerath | Kasel | Korlingen | Lorscheid | Mertesdorf | Morscheid | Ollmuth | Osburg | Pluwig | Riveris | Schöndorf | Sommerau | Thomm | Waldrach
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