Waldreben-Fensterfleckchen

Waldreben-Fensterfleckchen
Waldreben-Fensterfleckchen
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Waldreben-Fensterfleckchen (Thyris fenestrella)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Fensterfleckchen (Thyrididae)
Gattung: Thyris
Art: Waldreben-Fensterfleckchen
Wissenschaftlicher Name
Thyris fenestrella
(Scopoli, 1763)

Das Waldreben-Fensterfleckchen (Thyris fenestrella) ist ein Schmetterling der Familie der Fensterfleckchen (Thyrididae). Es ist die einzige Art dieser Familie in ganz Europa.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 12 bis 15 Millimetern. Sie haben dunkelbraun gefärbte Flügel, die mit rotbraunen und gelblichen Flecken gemustert sind. In der Mitte aller vier Flügel sind je zwei weißliche, leicht durchscheinende Fensterflecken zu erkennen, wobei die der Hinterflügel größer sind.

Die Raupen werden ca. 10 Millimeter lang. Sie sind olivgrün mit leichtem rotstich gefärbt, wobei ihre Haut leicht durchsichtig ist und haben einen dunkelbraunen Kopf. Am Körper sind zahlreiche größere, schwarze Flecken verteilt.

Vorkommen

Die Tiere kommen im Süden Deutschlands selten, im Norden hingegen gar nicht vor. Sie leben an feuchten und warmen Waldrändern, bevorzugt nahe von Gewässern und im Bergland.[1]

Lebensweise

Die sehr scheuen Falter sind nur selten und meistens mit nur mit wenigen Tieren in ihren Lebensräumen vorkommend. Man findet sie beim Blütenanflug, besonders an Wasserdost (Eupatorium spec.), Liguster (Ligustrum spec.) und an Doldenblütlern (Apiaceae).[1]

Flug- und Raupenzeiten

Die Falter fliegen normalerweise in einer Generation pro Jahr von Mai bis Oktober, an warmen Orten kann aber eine zweite, innerhalb dieser Zeit ausgebildet werden. Die Raupen leben von Juli bis August.[2]

Nahrung der Raupen

Die Raupen ernähren sich ausschließlich von Echter Waldrebe (Clematis vitalba), vermutlich aber auch von anderen Waldrebenarten.[1]

Entwicklung

Die Weibchen legen ihre rötlichen Eier einzeln an den Rand der Futterpflanzenblätter. Die daraus schlüpfenden Raupen schneiden das Blatt schräg zur Mitte hin an und rollen das entstehende Dreieck ein, um in dieser Behausung zu leben. Sie bauen sich nach jeder Häutung eine neue Blattrolle, zum Schluss wird ein ganzes Blatt zusammengerollt. Diese Behausungen fallen an der Pflanze nicht auf, da sie nach unten gerichtet sind. Hebt man aber eine Ranke auf, erkennt man sie sofort. Sie verpuppen sich in einem Kokon an Blättern und in hohlen Stängeln oder anderen Nischen.[1]

Gefährdung und Schutz

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, S. 66, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
  2. Thyris fenestrella. Schmetterlinge-Deutschlands.de, Christian Tolasch, abgerufen am 18.1.
  3. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-89624-110-8

Literatur

  • Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 3. Nachtfalter I. Wurzelbohrer (Hepialidae), Holzbohrer (Cossidae), Widderchen (Zygaenidae), Schneckenspinner (Limacodidae), Sackträger (Psychidae), Fensterfleckchen (Thyrididae). 1. Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8001-3472-1. 

Weblinks

 Commons: Waldreben-Fensterfleckchen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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