- Warenzeichenverband VEM
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(um 1960)VEM-Logo
(um 1980)Der Warenzeichenverband VEM ist ein eingetragener Verein mit dem Ziel, die Interessen seiner elektrotechnische Produkte herstellenden Mitgliedsunternehmen insbesondere durch die Anmeldung von Warenzeichen und Dienstleistungsmarken, zu fördern. Der Verein hat seinen Sitz in Dresden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Warenzeichen VEM entstand 1948 in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone. Von der Besatzungsmacht wurden 24 enteignete und in Volkseigentum überführte ostdeutsche Betriebe des Elektromaschinenbaus mit rund 7.000 Beschäftigten im Juni 1948 zur VEM Vereinigung Volkseigener Betriebe des Elektromaschinenbaus zusammengeschlossen.
Die Buchstaben VEM waren damals nur Bestandteil der Firmierung und kein Warenzeichen. Die Mehrzahl der zusammengeschlossenen Betriebe wurden jedoch infolge ihrer erhaltenen juristischen Selbständigkeit 1951 wieder aus diesem Verband ausgegliedert. Nun konnten sie das VEM-Zeichen, das inzwischen schon einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hatte, nicht mehr nutzen, da dieses nicht mehr Bestandteil ihres Firmennamens und somit nicht mehr über diesen geschützt war.
Es entstand die Idee, das Zeichen als Warenzeichen offiziell schützen zu lassen, und das Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden wurde beauftragt, als Warenzeicheninhaber zu fungieren und 1952 sowohl beim Amt für Erfindungen und Patentwesen der DDR als auch beim Patentamt des Senats von Berlin (West) Anmeldungen für die Warengruppen Elektrische Maschinen und Apparate, Transformatoren, Prüfeinrichtungen, Röntgenapparate, Galvanotechnik, Schaltgeräte und Elektrofahrzeuge vorzunehmen. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der Betriebe mit Mitbenutzungsverträgen ständig, ebenso wurde die Nutzung auf zusätzliche Warenklassen erweitert.
Mit diesen Erweiterungen war der alleinige Rechtsinhaber Transformatoren- und Röntgenwerk überfordert. Es wurde am 13. Dezember 1961 schließlich von 32 Betrieben der Branche ein Warenzeichenverband in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins gegründet, der die inzwischen kostenintensive Arbeit mit dem Warenzeichen VEM übernahm. Der Verein gab sich eine Satzung und eine Zeichensatzung. Entsprechend der Exportabsichten der Mitglieder wurden auch mehr und mehr internationale Anmeldungen vorgenommen. 1970 wurden die Verbands- und Zeichensatzung überarbeitet, es wurde darin aufgenommen, dass der Warenzeichenverband VEM e. V. „eine freiwillige Vereinigung von Betrieben verschiedener Eigentumsformen“ ist.
Das Warenzeichen VEM heute
Mit der politischen Wende in der DDR veränderte sich die Struktur der Mitglieder stark. Da die Marke VEM in den achtziger Jahren unbestritten Weltgeltung erlangt hatte – 1988 wurden jeden Tag 45.000 Einzelerzeugnisse mit dem VEM-Zeichen produziert, wovon 25 % ins Ausland (davon 1/3 nach Westeuropa) exportiert wurden – war es nur logisch, dass nach der Umwandlung von 15 Betrieben des ehemaligen Kombinates Elektromaschinenbau Dresden in GmbH diese die Marke VEM weiterverwenden wollten. Weitere 66 ehemalige VEM-Mitgliedsbetriebe gaben das Warenzeichen VEM auf.
Der Verein Warenzeichenverband VEM wurde unter der Nummer 1457 im Vereinsregister des Amtsgerichts Dresden am 12. Juli 1992 eingetragen. Die Mitglieder beschlossen am 17. Oktober 1991 in Dresden eine neue Vereinssatzung, die am 26. November 1999 geändert wurde. Die Marke VEM ist seit dem 14. April 2000 (Anmeldenummer 000792325) als eine eingetragene europäische Gemeinschaftsmarke in allen Mitgliedsstaaten des europäischen Markenübereinkommens rechtskräftig geschützt.
Aus der am 5. April 1990 in Berlin gegründeten VEM-Antriebstechnik AG ging die VEM Gruppe hervor, die 1997 von der Unternehmerfamilie Merckle erworben wurde. So ging der Verband letzten Endes sogar gestärkt aus dem Übergang in die Marktwirtschaft hervor.
Literatur
- Harald Müller: VEM. 40 Jahre Warenzeichenverband. Hrsg. vom Warenzeichenverband VEM e. V., Dresden 2001
siehe auch
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