Sachsenwerk

Sachsenwerk
Das Sachsenwerk um die Zeit seiner Gründung

Die VEM Sachsenwerk GmbH ist ein Traditionsunternehmen des Elektromaschinenbaus in Dresden. Als wichtigster Arbeitgeber in den Dresdner Ortsteilen Leuben und Niedersedlitz prägte es maßgeblich die dortigen Strukturen.

Geschichte

1903 wurde die „Sachsenwerk, Licht- und Kraft AG“ an der Hennigsdorfer Straße als Nachfolgeunternehmen der in Konkurs gegangenen Kummerwerke gegründet und baute vor allem Transformatoren und Schaltgeräte für elektrische Beleuchtungen sowie große Motoren und Generatoren. Seit den 1920er Jahren ist das Werk ein bedeutender Hersteller von Straßenbahn- und Lokomotivmotoren. Zwischenzeitlich stellte das Werk auch kleinere Apparate wie z.B. Radios und Sirenen her.

Da das Werk auch stark mit Rüstungsproduktion für die beiden Weltkriege befasst war, wurde es 1946 demontiert. Neben Motoren wurden nach dem folgenden Wiederaufbau auch Konsumgüter wie Kochtöpfe, elektrische Sägen und Kühlschränke gebaut. 1952 erreichte der Produktionsumfang wieder das Vorkriegsniveau.

Vom Sachsenwerk ging in Dresden der Volksaufstand des 17. Juni 1953 aus: Eher durch Zufall erfuhr die Belegschaft des Werkes von den Vorgängen in Berlin um die Proteste gegen die Normerhöhung. Am Nachmittag entstand deshalb am Werk ein wachsender Demonstrationszug, der sich Richtung Theater- und Postplatz bewegte und dort bis 21 Uhr aufgelöst wurde. Im Gedenken an den Tag wurde 2003 die am Sachsenwerk vorbeiführende Hennigsdorfer Straße in Straße des 17. Juni umbenannt.

Bis 1990 blieb das Werk Alleinhersteller für mittlere und große elektrische Maschinen in der DDR. Dazu wurde es das Stammwerk des „VEB Kombinat Elektromaschinenbau (VEM)“.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands sank die Mitarbeiterzahl im Zuge mehrerer Umfirmierungen von 2.800 auf etwa 400. Mit der Mittelschule der Freien Evangelische Schule Dresden wird auf Basis eines ein Kooperationsvertrages zusammengearbeitet.

VEM-Gruppe

Die 1948 eingeführte Bezeichnung VEM hat sich als Warenzeichenverband mit drei anderen Werken in Sachsen-Anhalt und Sachsen erhalten. Seitdem etablierte sich das Werk in dieser Gruppe als Anbieter für elektrische Großmaschinen auf dem Weltmarkt. Die VEM Gruppe gehört mit etwas mehr als 200 Millionen Euro Umsatz zu den 100 größten Unternehmen der Neuen Bundesländer und ist heute mehrheitlich im Besitz der Merckle Unternehmensgruppe. Zu den gegenwärtig angebotenen Produkten zählen neben Antriebssystemen und Transformatoren auch für Windkraftanlagen ausgelegte Generatoren.


Weblinks

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