- Wartberg (Heilbronn)
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Der Wartberg ist ein 308 Meter hoher Berg auf dem Gebiet der Stadt Heilbronn.
Der Heilbronner Wartberg hieß ursprünglich aufgrund seiner geografischen Lage zur Stadt Nordberg. Ein im Mittelalter errichteter Wartturm hat dem Berg seinen heutigen Namen gegeben. Neben dem mehrfach umgebauten und heute als Aussichtsturm dienenden Wartbergturm befindet sich auf dem Wartberg noch die Wartberggaststätte, deren Ursprünge in der Aufnahme eines Wein- und Bierausschanks um 1760 liegen. Goethe soll an seinem 48. Geburtstag im Jahr 1797 auf dem Wartberg gewesen sein.
Der Heilbronner Historiker Alfred Schliz hat in den landschaftlichen Einschnitten, die die rund 120 x 85 Meter große, ovale Kuppe des Wartbergs vom Bergrücken trennen, die Reste eines Ringwalls mit Graben einer vorgeschichtlichen „Volksburg“ verortet. Ein Grabhügel aus der Zeit dieser Anlage wurde vom Verschönerungsverein Heilbronn um 1900 zur zehnzackigen Sternschanze mit steinernem Tisch und Bänken umgestaltet.
Der südlichste Punkt des Wartbergs ist das so genannte Rebstöckle. Hier bietet ein hölzerner Aussichtspavillon einen Blick zum Neckartal und zu den Bergen des Zabergäus. Der östlichste Punkt des Wartbergs ist die so genannte Lemppruhe, benannt nach Oberförster Lempp, der am Ende des 19. Jahrhunderts dem Verschönerungsverein vorstand. Auf seiner nördlichen, Heilbronn abgewandten Seite befinden sich auf dem Wartberg im Gewann Wolfszipfel eine Mülldeponie und ein Verkehrsübungsplatz. Auf dem Deponiegelände befinden sich die Überreste einer römischen Badeanlage, die 1933 beim Wegebau entdeckt und vom Historischen Verein ausgegraben, allerdings nach 1970 von der Deponie überlagert wurden.
Am Fuß und am Steilhang des Wartbergs befinden sich Hochbehälter des Heilbronner Wasserwerks. Ein erster Behälter wurde 1874 auf 208 m ü. NN Höhe erbaut. Als abzusehen war, dass neue Wohngebiete im Süden und Osten Heilbronns diese Höhe überschreiten würden, wurde ein zweiter Hochbehälter nötig. Dieser 1924 bis 1926 erbaute, auf 275 m ü. NN Höhe gelegene Hochbehälter am Steilhang unterhalb der Wartberggaststätte ist von der Stadt aus gut zu sehen, da die Geländetopographie es nicht ermöglichte, ihn komplett in den Berg zu bauen. Stattdessen erhielt er eine attraktive Fassadengestaltung mit vorgelagerten Arkaden zum Schutz vor Sonneneinstrahlung. Der Behälter wurde so angelegt, dass er als Sockelbau für ein Hotel hätte genutzt werden können. Die Hotelpläne wurden dann jedoch nicht verwirklicht.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Lang: Das Wasserwerk Heilbronn 1875–1975. In: Fritz Heinß, Gerhard Lang, Willi Lutz, Georg Volz: Die Wasserversorgung der Stadt Heilbronn. Historisches Museum Heilbronn, Heilbronn 1975 (Heilbronner Museumshefte. H. 5), S. 119–167
Literatur
- Rolf Rau: Der Heilbronner Stadtwald und sein Lehrpfad. Geschichte – Beschreibung – Wanderungen. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1970 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. H. 5)
Weblinks
49.1597222222229.235308Koordinaten: 49° 10′ N, 9° 14′ O
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