Wasilij Swjösdotschkin

Wasilij Swjösdotschkin
Prinzip der Matrjoschkas
Matrjoschkas

Matrjoschka (russisch Матрёшка, im Deutschen auch Matroschka, engl. Transkription Matryoshka) sind aus Holz gefertigte und bunt bemalte, ineinander schachtelbare, eiförmige russische Puppen mit Talisman-Charakter.

Überblick

Die aus Lindenholz geschnitzten Puppen, die sich als Spielzeug wie als Souvenir großer Beliebtheit erfreuen, gehen auf die japanische Fukuruma (benannt nach Fukurokuju) zurück, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Russland eingeführt wurden. Da sich zerlegbares Spielzeug in Russland bereits einiger Beliebtheit erfreute, fertigten 1890 dann Wassili Swjosdotschkin und Sergei Maljutin die erste Matrjoschka, die im roten Sarafan eine typische bäuerliche Frau darstellen sollte. Der Name „Matrjoschka“ kommt eigentlich vom typischen russischen weiblichen Namen „Matrjona“ (von lat. matrone).

Neben den Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit darstellenden weiblichen gab es aber auch männliche Varianten, die meist Kriegstüchtigkeit und Stärke darstellten.

Die mittlerweile aber vorwiegend weiblichen Figuren werden mit der kleinsten Puppe beginnend gefertigt. Hieran angepasst wird die jeweils nächstgrößere gedrechselt. Die eigentliche Kunst liegt aber in der Bemalung. Je hochwertiger ein Satz von Matrjoschkas ist, desto weniger unterscheiden sich die großen Puppen von den kleinen.

Die bekanntesten Herstellungsorte sind: Nischni Nowgorod, Oblast Moskau, Kirow. Ursprünglich gab es die Puppen nur 3-, 5-, 7- oder 10-teilig, inzwischen werden sie aber auch in 13- bzw. 20-teiliger Ausführung gefertigt.

Seit Ende der 1980er Jahren gibt es auch satirische Matrjoschkas. Dabei stellt z. B. die kleinste Puppe Lenin und die größte Jelzin oder Putin dar.

Fälschlicherweise werden diese Puppen oft als „Babuschka“ oder „Babutschka“ (russ. „Oma“ oder „Großmütterchen“) bezeichnet, was eher ein westdeutsches und schweizerisches Sprachphänomen ist. Im österreichischen Grenzgebiet zu Ungarn findet man auch die Bezeichnung Piroschka (ung. piroska). Inkorrekt ist auch die Ableitung „Mamuschka“ von „Mama“. Andere, durch abweichende oder ungenaue Transkription der russischen Bezeichnung entstandene Varianten sind: Matroschka, Matrioschka, Matryoschka (von der englischen Transkription „Matryoshka“), Matruschka oder Maroschka.

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