- Wasserturm Prenzlauer Berg
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Der Wasserturm Prenzlauer Berg ist der älteste Berliner Wasserturm, fertiggestellt 1877 und in Betrieb bis 1952. Er steht zwischen Knaackstraße und Belforter Straße im Kollwitzkiez des Ortsteils Prenzlauer Berg (Bezirk Pankow) von Berlin und diente nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren zur Versorgung des rasch wachsenden einstigen Arbeiterbezirks. Unterhalb des Wasserbehälters befanden sich die Wohnungen der Maschinenarbeiter des Turms; diese Wohnungen im Wahrzeichen des Prenzlauer Berges sind auch heute noch bewohnt und sehr begehrt. Als Symbol war er Bestandteil der beiden Bezirkswappen von 1920 bis 1987 und 1987 bis 1992.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten diente das zum Wasserturm gehörende Maschinenhaus I der SA im Frühjahr 1933 als „wildes Konzentrationslager“, in dem Kommunisten, Sozialisten, Juden und andere den neuen Machthabern unliebsame Personen ohne Gerichtsurteil interniert und ermordet wurden. An diese Verbrechen erinnert seit 1981 eine Gedenkwand auf dem Gelände des Wasserturms. Ab Juni 1933 erfolgte der Umbau des KL zum „SA-Heim Wasserturm“. Das 1877 errichtete, rund 1000 m² große Maschinenhaus I diente den SA-Mitgliedern als Speise- und Aufenthaltsraum, das Maschinenhaus II als Schlafsaal. Im Herbst 1934 wurde das SA-Heim aufgelöst und mit der Umgestaltung des Geländes zu einer öffentlichen Grünanlage begonnen. Im Zuge dieser Maßnahme wurde das Maschinenhaus I im Juni 1935 gesprengt. Die Einweihung der Grünanlage erfolgte am 1. Mai 1937. Am Standort des Maschinenhauses I befindet sich heute ein Spielplatz.
Literatur
- Jens U. Schmidt: Wassertürme in Berlin. Regia, Cottbus 2010, ISBN 978-3-86929-032-4.
Weblinks
52.5341913.41856Koordinaten: 52° 32′ 3,08″ N, 13° 25′ 6,82″ OKategorien:- Berlin-Prenzlauer Berg
- Kulturdenkmal (Berlin)
- Stillgelegter Wasserturm in Berlin
- Rundturm
- Erbaut in den 1870er Jahren
- Sturmabteilung
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