- Wegekirche
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Als Wegekirche wird ein Kirchengebäude bezeichnet, in dem durch die räumliche Anordnung eine strenge Abgrenzung von Pfarrer und Gemeinde gewährleistet ist[1]. Der Begriff wird weniger in der Architekturgeschichte verwendet (siehe dort Longitudinalbau), sondern eher in der Liturgiewissenschaft.
Gekennzeichnet ist die Wegekirche durch eine lineare Ausrichtung auf Altar und Pfarrer. Dazu ist der gesamte Kirchenbau samt dem Altarraum und den Kirchenbänken so angeordnet, dass sowohl die Gemeinde als auch der Pfarrer, der im Altarraum praktisch an der Spitze der Gottesdienstbesucher steht, sich in dieselbe Richtung wenden, „unterwegs zum Herrn hin“[2], zu dem wiederkehrenden Jesus Christus oder einem Symbol wie schon die Ostung an sich es vorgibt, oder eben dargestellt durch ein Bild, ein Kruzifix oder ein Tabernakel.
Im Gegensatz zur Wegekirche stehen streng zentralorientierte Lösungen oder auch Lösungen, in denen seitlich vom Altar Flächen für Laien, Orchester und einen Chor angeboten werden. Nach der liturgischen Erneuerung des Konzils von 1967 wurden in vielen Kirchen die Altäre in den Kirchenraum vorgerückt („Volksaltar“).
Beispiele für Wegekirchen sind:
- Dorfkirche Landow
- St.-Johannes-Kirche (Stuttgart)
- St.-Katharinen-Kirche (Trent)
Siehe auch
- Saalkirche
- Hallenkirche
- Basilika
- Zentralbau
- Wegekapelle
- Kirche am Wege
Einzelnachweise
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