- Wehrsportgruppe Werwolf
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Als Wehrsportgruppe bezeichneten sich mehrere Vereinigungen, die das staatliche Gewaltmonopol insbesondere der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkannten bzw. nicht als ausreichend betrachteten und durch militärische Übungen „Wehrertüchtigung” betrieben. Sie standen in Konkurrenz zu den durch das Grundgesetz zur Gewaltanwendung berechtigten Organen und sind damit faktisch mit Milizen oder Freikorps gleichzusetzen. Die bekanntesten Wehrsportgruppen wurden von Rechtsextremisten geleitet.
Inhaltsverzeichnis
Wehrsportgruppe Hoffmann & Harder
Die Wehrsportgruppe Hoffmann (WSG), 1973 von Karl-Heinz Hoffmann gegründet, war eine der bekanntesten Wehrsportgruppen im deutschsprachigen Raum. Die WSG wurde im Februar 1980 als verfassungsfeindliche Organisation verboten.
Dem 21jährigen Geologiestudenten Gundolf Köhler, Mitglied der WSG, wird der Sprengstoffanschlag auf das Münchner Oktoberfest vom 26. September 1980 zugeschrieben, bei dem 13 Menschen getötet und circa 200 verletzt wurden. Er kam bei dem Anschlag selbst ums Leben. Unter den Toten befand sich eine Gruppe schwangerer Frauen.
Ein anderer Attentäter, der Medizinstudent Uwe Behrendt, der den jüdischen Verleger Shlomo Levin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke Ende 1980 erschossen haben soll, gehörte ebenfalls zur WSG Hoffmann. Er setzte sich nach dem Mord in den Libanon ab, wo Hoffmann, nach dem Verbot seiner Organisation durch den bayerischen Innenminister ins Ausland geflüchtet, bereits mit Unterstützung der Fatah die Wehrsportgruppe Ausland gegründet hatte. Der Levin-Mörder habe nach Angaben Hoffmanns im Libanon Selbstmord begangen. Hoffmann wurde am 17. Juni 1981 auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen und wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung, Geldfälschung und Verstößen gegen das Waffengesetz zu neun Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof erklärte am 4. Januar 1982 die Gründung von terroristischen Vereinigungen im Ausland für strafrechtlich nicht relevant und bezog seine Entscheidung auf die Wehrsportgruppe Ausland.
Wehrsportgruppe Trenck
Die Wehrsportgruppe Trenck war in den 1970er Jahren in Österreich aktiv, großen Einfluss hatte der Neonazi Gottfried Küssel. Bekannt in breiterer Öffentlichkeit wurde eine dieser Wehrsportgruppen durch ein Video, in dem Szenen mitgefilmt und später öffentlich ausgestrahlt wurden, die zeigten, wie Uniformierte darin unterrichtet wurden, wie ein Mensch mit bloßen Händen getötet werden kann. Im Januar 1992 wurde die Wehrsportgruppe in damals Freiherr-von-der-Trenck-Heim genannten Räumlichkeiten der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik ausgehoben. Zu diesem Zeitpunkt bestand sie aus 20 bewaffneten Mitgliedern.[1]
Wehrsportgruppe Werwolf
Die Wehrsportgruppe Werwolf wurde vom Neonazi Michael Kühnen 1979 gegründet.
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Purtscheller: Aufbruch der Völkischen. Das braune Netzwerk. Picus-Verlag, Wien 1993, ISBN 3-85452-239-8, S. 90
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