- Bebauungsplan (Informationstechnik)
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In einem Bebauungsplan (oder auch IT-Bebauungsplan) wird die aktuelle oder zukünftig einzusetzende Hard- und Software eines Unternehmens zur Unterstützung seiner Geschäftsprozesse festgelegt bzw. dokumentiert.
Ein Bebauungsplan ist als zentraler Leitfaden für die an der Errichtung und Instandhaltung der IT-Architektur beteiligten Personen und Organisationseinheiten zwingend erforderlich. Er stellt sicher, dass die Entwicklung der IT-Systeme und der IT-Infrastruktur in geordneten Bahnen erfolgt.
Grundlage für einen IT-Bebauungsplan ist i.d.R. eine qualitativ entsprechende Ist-Aufnahme der Organisationsstruktur, des Geschäftsprozessmodells und der Anwendungslandschaft des Unternehmens, sowie derer Verknüpfungen, so dass aus dem Ist-Zustand ein entsprechender Zielzustand (Ziel-Bebauungsplan) und mit dem Delta zwischen diesen die entsprechenden Anforderungen, Maßnahmen und Vorhaben abgeleitet werden können, die zur Erreichung des gewünschten Zielzustandes notwendig sind.
IT-Bebauungsplan - Ansatz nach Architekturvorgaben
Die Namensähnlichkeit zum Bebauungsplan des Bauwesens lässt den Schluss zu, dass Regeln des Bauwesens auch für die IT-Planung anzuwenden sind. Entsprechend kann die konsequente Umsetzung eines IT-Bebauungsplanes auf Basis des Bebauungsplanes zu Leistungsphasen, wie sie bereits seit langer Zeit in der Architektur eingesetzt werden, führen. Dort ist ein Schatz an Vorgehensweisen zu finden, der z.B. in Ergänzung zu Itil eine Transparenz für viele Beteiligte im IT-Umfeld bringen kann.
Bei einer Nutzung von A- und B- Teilen für schriftliche- und planerische Festlegungen entstehen Dokumente, die eine IT- Entwicklung auf längere Sicht planbar und verwaltbar halten. Dies hilft den IT-Technikern, entsprechende Leitlinien umzusetzen und Geschäftsprozesse auf bestehende und neu zu generierende Infrastrukturen zu mappen.
Bisherige Methoden IT- Systeme mittels Tabellenkalkulationssichten ermöglichen keine Interdisziplinäre Sicht zwischen Prozess-, Architektur und tatsächlich vorhandenem Equipment. Ein einfaches Mapping ist nicht möglich.
Beispiel für eine zweidimensionale Aufstellung von Systemen:
Zone System Standort Systemname Sicherheitsperimeter Firewall Geb.17-R.188-Karlsruhe FW02 Antiviren Geb.17-R.188-Karlsruhe AV01 Spamfilter Geb.17-R.188-Karlsruhe SP01 ERP Systeme HR Geb.37-R.3-Freiburg SAPHR01 REWE Geb.2-R.77-Tübingen SAPFI01 Die breite dieser Art der Aufstellung ist unendlich. Allerdings ist in dieser Darstellung keine Interaktion von Systemen, Prozessen und Lokalitäten ablesbar.
Beispielskizze eine IT-Bebauungsplans auf Basis eine Architekturbebauungsplanes
Mittels Techniken aus der Architektur kann eine einfache, übersichtliche, skalierbare und mit Tools unterstützte Ansicht der IT-Landschaft erstellt und aktuell gehalten werden.
Was kommt nach dem IT-Bebauungsplan:
So, oder so ähnlich können, basierend auf den Vorgaben des IT-Bebauungsplans, Systeme geordnet entwickelt, eingeführt und gewartet werden. Die Dokumentation auf Basis von dreidimensionalen Daten lässt auf einfache Art und Weise zu, Systeme aus mehreren Sichten zu betrachten. Das Ebenen Modell lässt eine Hardwaresicht ebenso zu, wie eine Prozesssicht. Durch diese Denk- und Darstellungsweise werden Übersichten in der Perspektive ebenso möglich, wie Detaileinblicke in Prozesse.
IT-Leistungsphasen
LPH Name 1. Grundlagenermittlung 2. Vorplanung mit Kostenschätzung 3. Entwurfsplanung und Kostenberechnung 4. Genehmigungsplanung 5. Ausführungsplanung 6. Vorbereitung der Vergabe 7. Mitwirkung bei der Vergabe inklusive Kostenanschlag 8. Objektüberwachung und Kostenfeststellung 9. Objektbetreuung und Dokumentation Methodisches Fazit
Der IT-Bebauungsplan kann nur dazu dienen, die IT zu ordnen. Er darf und sollte aber auch die Relationen von Systemen zueinander aufzeigen und ordnen können. Ein Erfassen dieser Relationen ist den meisten technisch orientierten IT-Technikern am besten über Pläne begreiflich zu machen.
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