Weiler ob der Fils

Weiler ob der Fils
Weiler ob der Fils
Wappen von Weiler ob der Fils
Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 30′ O48.70619.5067340Koordinaten: 48° 42′ 22″ N, 9° 30′ 24″ O
Höhe: 340 m ü. NN
Einwohner: 1.082 (2005)
Eingemeindung: 1975
Eingemeindet nach: Ebersbach an der Fils

Weiler ob der Fils ist ein Stadtteil von Ebersbach an der Fils.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Der Stadtteil Weiler ob der Fils liegt auf einer Anhöhe (340 m NN) ungefähr 1,5 km südwestlich vom Stadtzentrum Ebersbachs. An Weiler grenzen die Ebersbacher Stadtteile Roßwälden im Süden und Sulpach im Osten sowie die Stadt Ebersbach im Nordosten an. Westlich befinden sich die Gemeinden Reichenbach an der Fils und Hochdorf.

Einwohner

Im dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) wurde die Bevölkerung Weilers auf etwa ein Zehntel dezimiert. Eine Ursache hierfür war auch die Abwanderung vieler Bürger in das nahe gelegene Kirchheim unter Teck.

Einwohnerentwicklung:

Jahr Einwohner
1939 278
1945 352
1971 920
2005 1082
2010 1067

Politik

Im Jahr 1975 wurde eine Ortverfassung verabschiedet, mit der das Amt des Ortsvorstehers und ein Ortschaftsrat gegründet wurde. Außerdem wurde die unechte Teilortwahl eingeführt und Weiler ob der Fils bekam zwei Sitze im Gemeinderat von Ebersbach an Fils garantiert. Im Jahr 2009 wurde unter Beibehaltung der Ortsverfassung die unechte Teilortswahl abgeschafft.

Religion

Vor der Reformation erfolgte in Weiler der Gottesdienst durch einen Kaplan, der dem Sulpacher Pfarrer unterstand. Nach der ab 1534 in Württemberg eingeführten Reformation wurde Weiler nach Roßwälden eingepfarrt. Der Roßwälder Geistliche hielt in Weiler alle zwei Wochen Gottesdienste ab. Die Pfarrei in Roßwälden war den Klosterfrauen von Kirchheim unter Teck unterstellt. Im Jahr 1603 wird die neue evangelische Kirche an gleicher Stelle wie die dem Heiligen Blasius geweihte Wallfahrtskapelle errichtet und besteht bis heute.

Geschichte

Im Allgemeinen leitet man das Wort „Weiler“ vom lateinischen Wort „villare, villarium“ („Landgut, Hof“) ab. Politisch gesehen waren die Einwohner von Weiler ob der Fils seit dem späten Mittelalter württembergische Untertanen.

Die Erstbesiedlung fand vermutlich in der Zeit zwischen dem neunten und dem elften Jahrhundert statt. In einer um das Jahr 1250 verfassten Urkunde ist ein Weiler westlich von Göppingen beschrieben; es geht aber nicht eindeutig hervor, ob es sich um die Gemeinde Weiler ob der Fils oder um den Schorndorfer Stadtteil Weiler handelt. Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung von Weiler ob der Fils stammt aus dem Jahr 1423. Der Ort kam teilweise als alter Besitz des Klosters Adelberg, teilweise über die Herrschaft Teck an Württemberg. Anno 1538 werden die Orte Sulpach, Roßwälden und Weiler unter dem „Roßwälder Stab“ zusammengefasst, der bis 1938 zum Oberamt Kirchheim zählt. Seit 1819 ist die Weilermer Bürgerschaft bestrebt sich vom Roßwälder Stab zu trennen. Weiler verlässt 1905 den Roßwälder Stab und wird zur selbstständigen Gemeinde. Ab 1931 ziert der weiße Bär im roten Schild (Siegel des ausgestorbenen Adelsgeschlechts der Reußensteiner) das Dienstsiegel der Gemeinde Weiler. 1938 wird Weiler dem Landkreis Göppingen zugeordnet. Am 1. Januar 1975 erfolgt die Eingemeindung nach Ebersbach.

Weiler erhält 1718 erstmals ein eigenes Schulzimmer. In den Jahren von 1963 - 1965 entsteht ein neues Schulhaus mit Kindergarten, Gymnastikhalle und Hartsportplatz. Zwischen 1976 und 2000 kommt es vor allem im Bereich der Sportanlagen zu umfangreichen baulichen Neugestaltungen und Erweiterungen. 1984 wird der Rasensportplatz mit Weitsprung- und Kugelstoßanlage eingeweiht. Im Jahr 2003 wird das Bürgerhaus fertiggestellt.

Von 1907 bis 1921 wird die Wasserversorgung durch Quellfassungen gesichert sowie der Anschluss an das Telefonnetz und die öffentliche Stromversorgung hergestellt. Seit 1970 erfolgt die Wasserversorgung durch den neu errichteten Wasserturm zwischen Weiler und Sulpach.

Im ortsneckerischen Sprachgebrauch werden die Weilermer auch "Plätz" (Flacher Kuchen aus Brotteig, mit Obst belegt) oder "Katza" (Katzen) genannt.

Vereine und Bildungseinrichtungen

Die beiden größten Vereine von Weiler sind der Sportclub SC Weiler 1947 und der Gesangsverein Eintracht Weiler. Außerdem gibt es in Weiler eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Ebersbach.

Der Städtische Kindergarten und die Grundschule sind in einem Gebäude in der Nähe des Ortskerns untergebracht. Der Musikschulunterricht findet im benachbarten Bürgerhaus statt. Die weiterführenden Schulen und Bildungseinrichtungen wie Haupt-, Förder-, Realschule und Gymnasium befinden sich in der Kernstadt Ebersbach.

Literatur

  • „A Hand voll Dorf“ von Heinz Reithmeier, erschienen 2005. 364 Seiten, über 180 Gedichte, ca. 100 Farbfotos, ca. 60 Aquarelle, Zeichnungen und Schwarzweißbilder, ISBN 3-00-017259-9.

Weblinks


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