- Weißer Stechapfel
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Gemeiner Stechapfel Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales) Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae) Gattung: Stechäpfel (Datura) Art: Gemeiner Stechapfel Wissenschaftlicher Name Datura stramonium L. Der Gemeine Stechapfel, bzw. Weiße Stechapfel (Datura stramonium) ist in Mitteleuropa der häufigste Vertreter der Gattung der Stechäpfel.
Die Artbezeichnung stramonium ist weitgehend unerklärt. Die erste Erwähnung stammt von Hildegard von Bingen. Unklar ist auch, welche Pflanze damit gemeint war.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Gemeine Stechapfel ist eine aufrecht- bis buschigwachsende einjährige Pflanze. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von 0,2 bis 1,2 m, selten auch bis 2 m. Die Pflanze ist grün oder besitzt einen mehr oder weniger violetten Anflug. Der Stängel ist gabelästig und kahl. Die Blätter sind eiförmig, unregelmäßig spitz gelappt bis doppelt gezähnt oder buchtig, weich und etwa handgroß, dunkelgrün an der Oberfläche und graugrün an der Unterseite; der Geruch erinnert an gekochte Kichererbsen. Vor allem die jungen Pflanzenteile sind mit Trichomen behaart.
Der Gemeine Stechapfel bildet Blüten von Juni bis zum Oktober aus. Diese öffnen sich erst zur Nacht, da sie hauptsächlich von Nachtfaltern besucht werden. Selbstbestäubung ist erfolgreich. Stechapfelblüten duften (in der Nacht) stark süßlich, parfümartig. Der Geruch, der von vielen als unangenehm empfunden wird, stammt von den Blättern der Pflanze. Die trompetenförmige Blütenkrone ist fünfzipfelig, besitzt keine sekundären Kronlappen, wie sie in anderen Arten der Gattung auftreten und erreicht eine Länge von 6 bis 8,5 cm. Es existieren weiße bis gelblich-weiße oder violette Vertreter.
Aus den Blüten entstehen viergeteilte, stachelige oder unbestachelte Kapseln, die in den Stängel-Achseln gerade nach oben stehen. Sie sind eiförmig und (2) 2,5 bis 4 cm lang und (1,5) 2 bis 3 (3,5) cm breit. Die Stacheln auf den Früchten sind nahezu gleichmäßig verteilt. Die an der Frucht verbleibende Basis des Kelches verbreitert sich während der Reifephase. Mit Einsetzen der Reife öffnet sich die Kapsel von oben her und gibt (100) 300 bis 500 (800) schwarze, nierenförmige Samen frei, teilweise auch noch bis ins nächste Jahr hinein, wenn die Kapsel selbst schon längst vertrocknet ist. Die Tausendkornmasse beträgt 7 bis 11 g. Die Ausbreitung der Samen erfolgt durch Tierstreuung.[1]
Inhaltsstoffe
Der Gemeine Stechapfel enthält die giftigen Alkaloide (S)-Hyoscyamin und Scopolamin.
Verbreitung, Herkunft
Der Gemeine Stechapfel ist ein Kosmopolit. Die genaue Herkunft ist umstritten. Da Verwechselung mit anderen Arten der Gattung zu erwarten ist, können Beweise nur durch archäobotanische Untersuchungen erbracht werden. Zumeist geht man von einer Herkunft aus Nordamerika und Mittelamerika aus. Alternative Meinungen betreffen die Herkunft aus Südasien oder die frühere kosmopolitische Verbreitung. In Europa ist die Pflanze wohl ein Neophyt. Für das Territorium Deutschlands wurde Datura stramonium für den Zeitraum 1580 bis 1620 archäobotanisch nachgewiesen. In Mitteleuropa kommt der Gemeine Stechapfel häufig als "Ackerunkraut" vor. Bevorzugt werden stickstoffreiche Böden wie Schutt, Müll und Wegränder.
Systematik
Die Art Datura stramonium wird in vier Varietäten unterteilt werden. Unterscheidungsmerkmale sind zum einen die violette Färbung der Pflanze durch Anthocyan, zum anderen das Vorhandensein von Stacheln auf den Früchten. Zum Teil werden diese Varietäten weiterhin in verschiedene Formen aufgeteilt:[1]
- Datura stramonium var. stramonium Gaertn.: Grüne, nicht gefärbte Sprosse, weiße Blüten, bestachelte Kapseln, zum Teil auch bestachelte und unbestachelte Kapseln an einer Pflanze
- Datura stramonium var. stramonium f. stramonium Gaertn.: Alle Kapseln bestachelt
- Datura stramonium var. stramonium f. labilis Hammer: Zum Teil unbestachelte Kapseln
- Datura stramonium var. inermis (Jacq.) Lundstr.: Grüne, nicht gefärbte Sprosse, weiße Blüten, unbestachelte Kapseln
- Datura stramonium var. tatula (L.) Torr.: Violett gefärbte Sprosse, violette Blüten, bestachelte Kapseln
- Datura stramonium var. tatula f. tatula Danert: Kaum violett gefärbte Sprosse
- Datura stramonium var. tatula f. bernhardii (Lundstr.) Danert: Stark ausgeprägte Violettfärbung, Blattbasis und Kelch braunviolett, relativ kleine, rotviolette Blüten
- Datura stramonium var. godronii Danert: Violett gefärbte Sprosse, violette Blüten, unbestachelte Kapseln.
Weitere Bilder
An typischem Standort im Kies des Himmelgeister Rheinbogens, Düsseldorf
Quellen
- ↑ a b Karl Hammer, Anneliese Romeike und Claus Tittel: Vorarbeiten zur monographischen Darstellung von Wildpflanzensortimenten: Datura L., sections Dutra Bernh., Ceratocaulis Bernh. et Datura. In: Kulturpflanze, Ausgabe 31, 1989. Seiten 13-75. doi:10.1007/BF02000698
Weblinks
- Datura stramonium var. stramonium Gaertn.: Grüne, nicht gefärbte Sprosse, weiße Blüten, bestachelte Kapseln, zum Teil auch bestachelte und unbestachelte Kapseln an einer Pflanze
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