Weißes Haus (Mußbach)

Weißes Haus, Haupthaus

Weißes Haus, alter Trakt

Weißes Haus, Scheune

Das Weiße Haus im ehemaligen Winzerdorf Mußbach ist eine ausgedehnte historische Hofgutanlage mit Resten einer Burg. Heute dient die Anlage überwiegend der Wohnungsvermietung, aber auch noch als Weingut. Mußbach ist seit 1969 Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz).

Lage

Das Weiße Haus liegt an der Kurpfalzstraße 77 im Übergangsbereich von Mußbach und dem angrenzenden Ortsteil Gimmeldingen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg bildete das Gebäudeensemble den nördlichen Abschluss eines etwa 10 ha großen Areals, das damals landwirtschaftlich, vor allem für den Weinbau, genutzt wurde. Mittlerweile gehört diese Fläche, die im Westen und Osten von den Straßen Am Altenweg bzw. Am Weißen Haus, im Süden vom Bachlauf des Mußbachs begrenzt wird, nicht mehr zum Weißen Haus und ist vollständig mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut.

Gegenüber dem Weißen Haus liegt – auf Gimmeldinger Gemarkung – das bauhistorisch ebenfalls beachtenswerte Weingut Estelmann, vorm. Hick, das sich Loblocher Schlössel nennt, 150 m östlich die von dem expressionistischen Maler und Bildhauer Fritz Wiedemann geschaffene Weinstube Eselsburg, 150 m westlich, am äußersten Rand von Mußbach, der Carl-Theodor-Hof.

Gebäude

Das Gebäudeensemble besteht aus einem zentralen gepflasterten Innenhof, den im Osten ein gewaltiges schiefergedecktes Haupthaus abschließt. Es erhebt sich zweieinhalbstöckig – bei einer Geschosshöhe von 4 m – über dem von einem Tonnengewölbe überspannten Keller. Dieser ist vom Hof her fast ebenerdig über zwei Stichbogentore zugänglich, die unter der großen vorgelagerten Doppeltreppe nach innen führen. Im Süden gruppieren sich eine Aneinanderreihung von Wirtschaftsgebäuden und im Westen eine burgähnliche Anlage um den Hof. Um die gesamte West- und Nordseite zieht sich eine wuchtige Bruchsteinmauer von etwa 4 m Höhe, die im Norden, entlang der Kurpfalzstraße, mit Zinnen versehen ist. Dort erfolgt auch der Zugang zum Innenhof über eine heute offene Portalanlage, die von einem großem Rundbogentor mit kleiner Seitenpforte - ebenfalls mit Rundbogen - gebildet wird und deren Mauerkrone ca. 7 m hoch ist.

Geschichte

Entstehung des Namens

Die Entstehung des Namens ist ungeklärt. Freiliegende Steine wie auch verputzte Flächen vor allem des Haupthauses sind zwar relativ hell, waren jedoch zu keiner Zeit weiß und erscheinen auch heute nicht so. Ebenso spekulativ wäre es, auf einen möglichen früheren Eigentümer namens Weiß oder eine vormalige Verwendung als Waisenhaus schließen zu wollen.

Baugeschichte

Wappen des Erhardt von Rammingen

Das Haupthaus von 1890 weist mit seinen großformatigen Rundbogenfenstern und den Zinnen auf den Giebelwänden auf seine Entstehung in der Gründerzeit hin. Die Wirtschaftsgebäude sind deutlich älter, sie stammen teilweise aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ältester Teil ist die burgartige Anlage, die auf das mittelalterliche Rittergeschlecht des Erhardt von Rammingen zurückgeht, von dem noch ein schlecht erhaltenes Wappen aus dem Jahr 1600 an der Nordmauer kündet.

Weblinks

•  Commons: Weißes Haus (Mußbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Weißes Haus Mußbach

49.3722222222228.1658333333333

Koordinaten: 49° 22′ 20″ N, 8° 9′ 57″ O