- Welttoilettentag
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Als Welttoilettentag wurde der 19. November erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen. Von den Vereinten Nationen wird der Vorschlag, den 19. November zum regelmäßigen Jahrestag zu machen, mitgetragen. Hintergrund ist das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung mit seinen gesundheitlichen und sozio-ökonomischen Folgen, insbesondere aufgrund dadurch bedingter Krankheiten.
Inhaltsverzeichnis
Funktion und Ziele
Die Welttoilettenorganisation veranstaltet seit 2001 jährlich auch den World Toilet Summit. 2006 fand diese große Begleitveranstaltung zum Welttoilettentag in Bangkok unter dem provozierenden Motto “Happy Toilet, Healthy Life” statt.
Der Welttoilettentag soll die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft wachrütteln. Er will Tabus beseitigen, statt weiterhin zu verdrängen, dass das Toilettenproblem für einen Großteil der Menschheit nicht gelöst ist. Von den nationalen Regierungen wird gefordert, mindestens drei Prozent ihrer Ausgaben für Sanitär- und Wasserversorgung aufzuwenden, aber auch die Korruption im Wassersektor zu bekämpfen. Alleine durch Bestechung und Bestechlichkeit verschwinden, so wird geschätzt, zwei Milliarden US-Dollar jährlich in zweifelhaften Geldkanälen und Taschen statt zur Lösung der Probleme, insbesondere durch alternative Sanitär- und Wassertechnologie, beizutragen.
Kritik an herkömmlichen Sanitärkonzepten
Konventionelle dezentrale Abwassersysteme wie Latrinen und Sickergruben sind dagegen vor allem bei weiter steigenden Siedlungsdichten kaum noch realisierbar und führen zudem zum Teil zu erheblichen Grundwasserbelastungen. Grundsätzlich gehen in konventionellen Entsorgungssystemen die in menschlichen Ausscheidungen enthaltenen für die Landwirtschaft – und damit die Lebensmittelproduktion – wertvollen Nährstoffe wenigstens teilweise verloren.
Konventionelle zentrale Abwasserentsorgungsverfahren wie die in den Industriestaaten weit verbreitete Schwemmkanalisation mit den nachgeschalteten mehrstufigen Kläranlagen verlangen aufgrund der großdimensionierten Kanalisationsbauwerke hohe Investitionen. Aufgrund ihres hohen Wasserverbrauchs, der die befürchtete Wasserkrise noch verschärfen würde, und der enormen Investitions- und Betriebskosten kommen sie nicht als flächendeckende Lösung für z. B. aride Entwicklungsländer in Frage. Auch aus ökologischen Gründen geraten sie zunehmend unter Kritik, da einerseits eine Düngung mit Klärschlamm (der neben den Pflanzennährstoffen auch Schwermetalle und Umweltchemikalien enthält) zu neuen Umweltproblemen führt, andererseits weder alle Umweltchemikalien noch alle Krankheitserreger bei der konventionellen (aeroben) Abwasserbehandung zurückgehalten werden können, so dass die Einträge aus den Kläranlagen im Fluss für die unterhalb wohnenden Menschen zu weiteren gesundheitlichen Problemen (oder erheblichen Nutzungseinschränkungen) führen.
Siehe auch
Weblinks
- Welttoilettenorganisation
- German Toilet Organisation
- Sanitärtechnologie für Entwicklungsländer (englisch; Projekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit).
- Wasser 2050: Entwicklung von Intelligenten Sanitär- und Wasserlösungen. Auf: isoe.de.
- Kurioses zum Welttoilettentag. In: Sonntagsblitz, 16. November 2008.
- Stilles Örtchen: Heute ist Welttoilettentag. In: Die Welt von Michael Pilz, 19. November 2004.
- Welttoilettentag bei loo2go.de
Kategorien:- Aktionstag
- Entwicklungspolitik
- Bad und WC
- Gedenk- und Feiertag im November
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