Westerheversand

Westerheversand
Leuchtturm Westerheversand (Blickrichtung nach Südosten)
Leuchtturm Westerheversand (Blickrichtung nach Süden, vom Plattenweg)
Innenansicht des Leuchtturms Westerheversand. Gut zu erkennen sind die miteinander verschraubten gusseisernen Platten.

Der Leuchtturm Westerheversand liegt auf einer Warft vor dem Ort Westerhever. Der Leuchtturm ist das bekannteste Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Daten

Der Leuchtturm Westerheversand ist ein See-, Quermarken- und Leitfeuer. Die Feuerhöhe beträgt 41 Meter, die Bauwerkshöhe 40 Meter. Die Tragweite des Lichts ist rund 21 Seemeilen (etwa 39 Kilometer). Die indirekte Sichtbarkeit des Lichtscheins beträgt bis über 55 Kilometer. Bei klarer Sicht ist er noch auf Helgoland auszumachen.[1]

Für die Optik wird eine Gürtellinse verwendet, um die drei senkrechte Blenden kreisen. Die Kennung ist: alle 15 Sekunden eine Unterbrechung des – je nach Richtung – weißen, roten oder grünen Lichtes durch drei kurze Dunkelphasen (Oc(3) WRG), die Internationale Ordnungsnummer lautet B 1652.

Geschichte

Der Turm wurde 1906 auf Westerheversand rund 1.000 Meter vor dem Seedeich auf einer vier Meter hoch aufgeschütteten Warft mit Pfahlgründung (127 dicke, lange Eichenpfähle) und Betonsockel errichtet. Montiert wurde der Turm aus 608 miteinander verschraubten, insgesamt 130 Tonnen schweren gusseisernen Platten, sogenannten Tübbings, auf einem gemauerten Sockel. Die Eisenplatten stammten aus der Isselburger Hütte im Münsterland. Innerhalb des Turmes befinden sich neun Stockwerke. Auf beiden Seiten des Turms wurden Leuchtturmwärterhäuser errichtet.

Das Leuchtfeuer wurde am 26. Mai 1908 in Betrieb genommen. Als Lichtquelle diente bis 1974 eine Kohlelichtbogenlampe, die die notwendigen 70 Volt Gleichstrom aus einem von zwei Dieselaggregaten angetriebenen Generator mit Pufferbatterien bezog. Die Brenndauer eines Kohlestabes betrug rund 9 Stunden, dann musste dieser erneuert werden. Im Jahr 1951 wurden die Aggregate an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. 1975 wurde die Lichtbogenlampe durch eine moderne 2.000-Watt-Xenon-Hochdruck-Entladungslampe mit einer Lichtstärke von 183.000 Candela ersetzt.

Nachdem jahrzehntelang Leuchtfeuerwärter ihren Dienst auf dem Leuchtturm taten, wird er heute automatisch von Tönning aus überwacht. Die beiden ehemaligen Wärterhäuser beherbergen nun eine Naturschutzstation des Nationalpark Wattenmeer, die von der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer betreut wird.

Der Turm kann seit 2001 besichtigt werden. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Turms im Jahr 2006 wurde er von Anfang Mai bis Ende Juli 2006 neu angestrichen. Während dieser Zeit war der Leuchtturm verhüllt und für Besucher geschlossen.

Der Leuchtturm als Werbemotiv

Der Leuchtturm Westerheversand wurde ab den 1970er-Jahren vom Friesischen Brauhaus zu Jever als Werbemotiv intensiv genutzt. Die Kampagne wurde kritisiert, weil eine niedersächsische Biermarke mit einem nordfriesischen Motiv Werbung machte und es mit dem Werbespruch "Wie das Land, so das Jever." verknüpfte.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Michael Pasdzior, Jens Meyer-Odewald: Leuchtturm Westerheversand – Eine Reise durch Licht und Zeit. Eiland Verlag, Westerland 2007, ISBN 3-940133-19-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Technische Daten und Geschichte Leuchtturm Westerheversand, Abgerufen: 28.12.2008
  2. Jever-Werbung Zeitgeschehen (1970) Abgerufen: 28.12.2008

54.3733611111118.63991666666677Koordinaten: 54° 22′ 24,1″ N, 8° 38′ 23,7″ O


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