- Westfränkisches Reich
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Das Westfrankenreich (lateinisch Francia occidentalis) war der westliche Teil des aufgeteilten Frankenreichs. Es entstand 843 durch den Vertrag von Verdun und wurde 870 durch den Vertrag von Mersen erweitert. Aus dem westfränkischen Reich entwickelte sich im Lauf des 9. und 10. Jahrhunderts Frankreich.
Der Prozess der "Entstehung Frankreichs" vollzog sich langsam und schrittweise und war den damals Lebenden kaum bewusst. Daher lässt er sich schwer zeitlich fixieren. Man geht davon aus, dass der Vorgang spätestens mit dem Dynastiewechsel von 987 (Übergang von den Karolingern zu den Kapetingern) abgeschlossen war. Daher werden die ab 987 regierenden Kapetinger stets als Könige von Frankreich bezeichnet. Die karolingischen und robertinischen Könige in der Zeit zwischen der Mitte des 9. Jahrhunderts und dem Dynastiewechsel von 987 werden in der modernen populärwissenschaftlichen und wissenschaftlichen Literatur teils als "westfränkische", teils als "französische" Könige bezeichnet, je nachdem, wo die betreffenden Forscher den Übergang vom Westfrankenreich zu Frankreich ansetzen. Alle diese Periodisierungsansätze sind willkürlich. Auch der Dynastiewechsel von 987 wurde von den Zeitgenossen nicht als tiefer Einschnitt oder gar als neue Reichsgründung aufgefasst. Man sah darin damals nicht einmal die endgültige Entmachtung der Karolinger, sondern nur eine Episode in einem seit langem andauernden Machtkampf zweier rivalisierender Geschlechter. Erst im Lauf der folgenden Jahrzehnte erwies sich die neue kapetingische Herrschaft als dauerhaft.
Mit dem Vertrag von Verdun wurde das Frankenreich in drei Teile aufgeteilt:
- Westfrankenreich, das spätere Frankreich
- Ostfrankenreich, das spätere Heilige Römische Reich
- Das Mittelreich, (auch Lotharii Regnum) wurde zunächst 855 geteilt (Prümer Teilung), aber bald darauf zu einem Teil auf die beiden anderen Reiche aufgeteilt (Vertrag von Mersen 870, Vertrag von Ribemont 880), zum anderen Teil entstanden auf seinem Boden die neuen Königreiche Niederburgund, Hochburgund und Italien. Diese wiederum verschmolzen zunächst mit dem Heiligen Römischen Reich, um dann später doch an Frankreich zu fallen (Burgund) oder sich in selbstständige Kleinstaaten zu verwandeln (Italien). Das Gebiet (Benelux, Rheinland, Lothringen, Elsaß) wurde im Laufe der Geschichte zudem immer wieder Zankapfel zwischen den anderen beiden Reichen (Frankreich, Heiliges Römisches Reich / Deutschland).
Siehe auch: Westfranken
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