Wettersohle

Wettersohle

Die Wettersohle ist die Sohle, durch die in einem Bergwerk der Abwetterstrom zum ausziehenden Wetterschacht geführt wird. Sie ist im Regelfall nicht für die Förderung, sondern ausschließlich für die Bewetterung bestimmt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Zählweise

Beim Übergang vom Stollenbau zum Tiefbau wurde die oberste Sohle als Wettersohle verwendet. Diese Sohle wurde bei den meisten Bergwerken nicht bei der Nummerierung der Sohlen berücksichtigt. Erst die unterhalb der Wettersohle liegenden Sohlen wurden als Tiefbausohlen fortlaufend durchnummeriert. Diese Zählweise wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts getätigt. Etwa ab dem Jahr 1895 trat eine neue bergbehördliche Regelung in Kraft, die besagte, dass bei der Nummerierung der Sohlen auch die Wettersohle mitgerechnet werden müsse. Fortan war nun die oberste Sohle, auch wenn sie als Wettersohle verwendet wurde, die 1. Sohle.[2]

Einsatz der Wettersohle

Welche der Sohlen als Wettersohle gebraucht wird, ist abhängig davon, ob die Wetter abfallend oder aufsteigend geführt werden. Bei der abfallenden Bewetterung (Abwärtsbewetterung) wird die jeweils unterste Sohle als Wettersohle genutzt, die Frischwetter werden von der obersten Sohle nach unten geführt. Bei der aufsteigenden Bewetterung (Aufwärtsbewetterung) ist die oberste Sohle die Wettersohle, die Frischwetter werden zuerst zur untersten Sohle und dann nach oben geführt. Bei der Abwärtsbewetterung haben Wetterstrom und Förderstrom die gleiche Richtung, bei der Aufwärtsbewetterung haben sie entgegengesetzte Richtungen.[1]

Im Zweiten Weltkrieg wurden bei Bergwerken, bei denen die Wettersohle über einen Stollen zu erreichen war, diese von der Bevölkerung als Luftschutzbunker genutzt.

Einzelnachweise

  1. a b Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7
  2. Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum, 2006, ISBN 3-937203-24-9>

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wettersohle — s. Text zur Tafel »Bergbau I« …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeche Vereinigte Henriettenglück — Lage der Schachtanlagen der Zeche König Ludwig in Recklinghausen Die Zeche König Ludwig war ein Steinkohlebergwerk in Recklinghausen. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Sohle (Bergbau) — Als Sohle bezeichnet man im Bergbau ein Höhenniveau (eine meist horizontale Ebene) eines Bergwerks, auf dem Grubenbaue aufgefahren sind. Auch die Begrenzungsfläche eines söhligen (waagerechten) oder geneigten Grubenbaus mit der kürzesten… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche König Ludwig — Arbeiter und Beamte der Zeche im April 1892 Abbau von Steinkohle Bet …   Deutsch Wikipedia

  • Bergmannsprache — Die Bergmannssprache ist eine berufsgruppenspezifische Fachsprache (Soziolekt) im Bergbau. Sie zeichnet sich durch Schaffung und Entwicklung eigenständiger oder abgewandelter Termini aus. Beispiele der Bergmannssprache: Inhaltsverzeichnis 1 A 2 B …   Deutsch Wikipedia

  • Fahrte — Die Bergmannssprache ist eine berufsgruppenspezifische Fachsprache (Soziolekt) im Bergbau. Sie zeichnet sich durch Schaffung und Entwicklung eigenständiger oder abgewandelter Termini aus. Beispiele der Bergmannssprache: Inhaltsverzeichnis 1 A 2 B …   Deutsch Wikipedia

  • Sümpfung — Die Bergmannssprache ist eine berufsgruppenspezifische Fachsprache (Soziolekt) im Bergbau. Sie zeichnet sich durch Schaffung und Entwicklung eigenständiger oder abgewandelter Termini aus. Beispiele der Bergmannssprache: Inhaltsverzeichnis 1 A 2 B …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Herzkämper Mulde — Abbau von Steinkohle Abbautechnik Untertagebau Förderung/Jahr max. 61.444 t Beschäftigte max. 307 Betriebsbeginn 1889 …   Deutsch Wikipedia

  • Bergmannssprache — Bergleute im Gespräch Die Bergmannssprache ist eine berufsgruppenspezifische Fachsprache (Soziolekt) im Bergbau. Sie zeichnet sich durch Schaffung und Entwicklung eigenständiger oder abgewandelter Termi …   Deutsch Wikipedia

  • Querschlag — Geradeaus verläuft die Richtstrecke im LWL Industriemuseum Zeche Nachtigall, am Wechsel im Vordergrund geht nach links der Querschlag ab. Der Querschlag ist ein horizontaler Grubenbau, der in der Regel von einer Richtstrecke aus rechtwinklig zum… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”