Wetzlar-Hermannstein

Wetzlar-Hermannstein
Hermannstein
Stadt Wetzlar
Koordinaten: 50° 34′ N, 8° 29′ O50.5666666666678.48333333333337Koordinaten: 50° 34′ 0″ N, 8° 29′ 0″ O
Einwohner: 3614 (30. Juni 2008)
Postleitzahl: 35586
Vorwahl: 06441
Karte
Lage von Hermannstein in Wetzlar

Hermannstein ist ein Stadtteil Wetzlars. Er liegt unmittelbar nördlich der Kernstadt und hat 3.619 Einwohner (Stand 30. Juni 2006).[1] Der Name Hermannstein ist der örtlichen Burg auf dem Schwarzenberg entlehnt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Hermannstein liegt im unteren Dilltal am südwestlichen Hang des Schwarzenbergs auf einer Höhe von rund 275 m ü. NN.

Geschichte

Der Ort geht zurück auf die Burg Hermannstein, die im 14. Jahrhundert der hessische Landgraf Hermann II. als Schutz vor marodierenden Ritterbünden und zur Sicherung der Gebietsansprüche in Wetzlar und seines Hauses im Lahntal gegenüber Graf Johann von Dillenburg erbauen ließ. Begonnen wurde der Bau 1373 noch unter der Herrschaft von Heinrich II., der 1367 Hermann II. bereits eine Mitregentschaft gestattet hatte. 1379 konnte die Burg auf dem Schwarzenberg vollendet werden, welche die Machtansprüche des Landgrafen in der Region sicherte. In der Folge beendete Johann von Dillenburg die Auseinandersetzung mit Hermann II., beide vereinbarten den Aufbau eines gemeinsamen Ortes am Fuße der Burg. Somit fällt die Gründung Hermannsteins in die Zeit nach 1380. In den folgenden Jahren wechselten die Burg und der Ort Hermannstein mehrfach den Besitzer, Hermanns Nachfolger Ludwig I. führte kostspielige Kriege gegen den Mainzer Erzbischof und musste Teile seiner Besitzungen verpfänden. Im späten 15. Jahrhundert gingen sie schließlich in den Besitz von Johann Schenck zu Schweinsberg über, dessen Nachfahren sich später nach der Burg als Hermannsteiner Linie bezeichneten. Unter der Herrschaft von Johann Schenck zu Schweinsberg wurde 1491 bis 1492 die noch heute erhaltene örtliche Kirche, nach der Reformation Paulskirche genannt, sowie ein Kloster erbaut. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Hermannstein vorwiegend agrarisch geprägt, nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte es sich zu einem bevorzugten Wohnstandort, insbesondere für Angestellte der Buderus AG-Werke im nahen Wetzlar. Nach der Eingemeindung in die im Rahmen der hessischen Gebietsreform am 1. Januar 1977 geschaffene Stadt Lahn wurde Hermannstein nach der Auflösung der Stadt Lahn am 31. Juli 1979 in die Stadt Wetzlar eingegliedert.

Infrastruktur

Der Stadtteil Hermannstein verfügt über zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule, und eine Sonderschule. Die Schulen, sowie die Turnhalle, sind zurzeit wegen Einsturzgefahr geschlossen.

Sehenswürdigkeiten

  • Burg Hermannstein
Die im 14. Jahrhundert errichtete Burg war bis ins 18. Jahrhundert von Angehörigen des Adelsgeschlechts zu Schweinsberg bewohnt. Danach verfiel die Burg, nun unbewohnt, zunehmend. Am 26. Juni 1961 wurde die Burg von der Familie zu Schweinsberg an Buderus verkauft. Bis 1965 wurde das mittelalterliche Gebäude restauriert und teils Wohnungen eingerichtet. Im ehemaligen Hofgut der Burg finden jährlich im Sommer Aufführungen der Wetzlarer Festspiele statt.
  • Paulskirche
Die 1491 bis 1492 errichtete, ursprünglich katholische Pfarrkirche wurde im Zuge der Reformation im 15. Jahrhundert in Paulskirche umbenannt. In ihr befindet sich ein wertvolles Sandsteinrelief aus dem Jahr 1492, das die Geburt Christi darstellt.

Quellen

  1. wetzlar.de

Weblinks


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