Wiener Trinkbrunnen

Wiener Trinkbrunnen
W - Wien und Wasser

Die Wiener Trinkbrunnen wurden und werden von der Wiener Stadtverwaltung aufgestellt, um Einwohnern und Touristen die Möglichkeit einer kostenlosen Erfrischung zu bieten.

Inhaltsverzeichnis

Typen

Trinkbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz

Im Stadtbild von Wien finden sich drei Haupttypen von Trinkbrunnen, insgesamt handelt es sich dabei um rund 720 Brunnen [1]. Betreut werden diese ebenso wie 45 Denkmalbrunnen von der Magistratsabteilung 31 - Wiener Wasserwerke.[2]

„Altstadttrinkbrunnen“

Die Gestaltung des aus Sphäroguss hergestellten „Altstadttrinkbrunnen“ mit einer Höhe von 1,14 Metern über dem Straßenniveau entspricht dem eines seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts hergestellten Brunnentyps.

Das Wasser fließt nur, solange der an der Rückseite befindliche Hebel niedergedrückt wird. Die meisten dieser Brunnen verfügen über ein zusätzliches Auffangbecken, das zwar als Abfluss fungiert, aber auch gleichzeitig die Funktion einer Tiertränke übernimmt.[3]

Seiner „altmodischen“ Form wegen werden diese Brunnen vor allem in Stadtteilen mit überwiegendem Altbaubestand eingesetzt.

Auf dem Schwarzenbergplatz neben dem Hochstrahlbrunnen wurde anlässlich der Verlegung des dreimillionsten Rohrmeters in Netz der Wiener Wasserversorgung ein derartiger Brunnen - allerdings an Stelle der sonst üblichen schwarzen Farbe goldfarbig und daher „goldener“ Brunnen genannt - im Juni 1988 aufgestellt.

Edelstahltrinkbrunnen

Edelstahlbrunnen

Die modernste Form der in Wien eingesetzten industriell gefertigten Trinkbrunnen ist der so genannte Edelstahltrinkbrunnen. Entwickelt wurde dieser Trinkbrunnen vor allem für die Aufstellung in neu erschlossenen Stadtteilen mit modern gestaltetem Umfeld. Die Gestaltung wurde sowohl vom Österreichischen Institut für Formgebung als auch vom Industrieforum Design Hannover ausgezeichnet.

Der Edelstahltrinkbrunnen besteht aus einem glatten Stahlrohr von rund 1,12 Metern Höhe über dem Straßenniveau. An der Rückseite des Auslaufrohres befindet sich ein Hebel, der während der Betätigung den Wasserfluss freigibt. Darunter sitzt auf einer aus Rippen und Ringen bestehenden Ummantelung des Stahlrohres die Auffangschale mit einem Durchmesser von rund 72 Zentimetern auf.

In den Boden versenkt findet sich eine ringförmige Auffangschale, die auch als Tränke für Tiere dient [4]

Trinkhydrant

Eine Neuerung bei den Trinkbrunnen in Wien stellt der neu entwickelte Trinkhydrant dar.

Durch eine Änderung der Leitungsanschlüsse im Hydrantengehäuse kann bei den in Wien gebräuchlichsten Feuerhydrantenmodellen „Altstadt“, „Edelstahl“ und „Industrie“ ohne Grabungsarbeiten zusätzlich ein entsprechender Aufsatz mit der Bedienungsarmatur und dem Auslaufrohr installiert werden. [5] Von rund 12.000 Feuerhydranten im Raum Wien könnten etwa 700 auf die neue Doppelfunktion umgerüstet werden. [6]

„Wiener Trinkbrunnen“

Wiener Trinkbrunnen

Professor Hans Muhr gestaltete einen Wiener Trinkbrunnen, auch Muhr-Brunnen genannt, der in den letzten Jahren in großer Zahl von der Wiener Stadtverwaltung unter Mithilfe von Sponsoren im gesamten Stadtgebiet aufgestellt wird. Als Freundschaftsgeschenk findet dieser Brunnentyp seinen Weg aber auch weit über die Grenzen Österreichs hinaus, beispielsweise nach

Der „Muhr-Brunnen“ besteht aus der Kombination eines etwa 1,5 Meter hohen Natursteines - beispielsweise verschiedene Marmorarten - sowie Gussteilen aus Bronze.

Zuoberst sitzt ein Gussteil, welcher an ein kleines Henkelkörbchen erinnert und in dem einige aus Düsen entspringende feine Wasserstrahlen ein „W“ formen.

Der größte Gussteil bildet in einem Stück den Auslauf für das Wasser, ein darunter befindliches kleines Becken, das in ein Ablaufrohr übergeht und das Wasser in ein kleines Auffangbecken leitet, welches als Tiertränke dient.

Der Steinblock sitzt auf Bronzefüßen auf und der Deckel, der den Schacht zu den Armaturen abdeckt, trägt Angaben über den Sponsor des jeweiligen Brunnens.

Im Gegensatz zu den anderen Trinkwasserbrunnen läuft bei diesem Brunnentyp das Wiener Hochquellwasser während der warmen Jahreszeit ununterbrochen.

Die Stadt Berlin revanchierte sich für den Wiener Trinkbrunnen mit einem eigenen Trinkbrunnen. Dieser befindet sich im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus in der Wiener Wasserwelt.

Wie sowohl der ORF [8] als auch eine österreichische Tageszeitung [9] im Jahr 2008 vermeldeten, sollten allerdings zahlreiche dieser Muhrbrunnen aus der Innenstadt von Wien entfernt werden.

Mobile Trinkbrunnen

Mobiler Trinkbrunnen

Gemeinsam mit einer Metallbaufirma entwickelten die Wiener Wasserwerke einen mobilen Trinkwasserbrunnen, der bei Großveranstaltungen in der Stadt zum Einsatz kommen soll. Erstmals eingesetzt wurde dieser Brunnentyp bei der in Österreich und der Schweiz gemeinsam durchgeführten Fußball-Europameisterschaft 2008. Insgesamt 10 dieser etwa drei Meter hohen und damit weithin sichtbaren Trinkbrunnen wurden während dieser Zeit in der Fan-Zone auf der Wiener Ringstraße und an anderen prominenten Plätzen der Stadt aufgestellt.

Der röhrenförmige und oben in Form eines Satteldachs auslaufende mobile Trinkbrunnen verfügt über zwei einander gegenüberliegende Einbuchtungen, in denen sich die sparsamen Wasserspender befinden.

Zusätzlich wurden diese Trinkbrunnen mit Düsen ausgestattet, die auf Knopfdruck einen feinen Sprühregen ausstoßen, der für Abkühlung sorgen soll.

Diese Trinkwasserbrunnen, die an Hydranten angeschlossen werden, sollen bei verschiedenen Großveranstaltungen in der Stadt wie etwa dem Donauinselfest oder beim Vienna City Marathon Verwendung finden [10]

Siehe auch

Fußnoten

  1. http://wien.orf.at/stories/266513/
  2. http://www.wien.gv.at/vtx/rk?S=020050331020
  3. http://www.gratz-boehm.at/PDF/Trinkbrunnen/2.01%20Altstadttrinkbrunnen.pdf
  4. http://www.gratz-boehm.at/PDF/Trinkbrunnen/2.03%20Edelstahltrinkbrunnen.pdf
  5. BASSENA Mitarbeiterinforation der Wiener Wasserwerke, 24. Ausgabe, Oktober 2010
  6. http://www.wien.gv.at/rk/msg/2010/0423/005.html
  7. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?DATUM=20010320&SEITE=020010320018
  8. http://wien.orf.at/stories/289801/
  9. http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/395186/index.do?from=rss
  10. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2008%2F0327%2F015.html

Weblinks


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