- Wild Heerbrugg
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Das Unternehmen Wild (Heerbrugg) war von 1921 bis 1990 ein führender Hersteller optischer Vermessungsinstrumente, Labor- und Stereo-Mikroskopen, Reisszeugen und Instrumenten für die Photogrametrie. Im Laufe der Jahre wechselte sie ihren Namen von Heinrich Wild, Werkstätte für Feinmechanik und Optik über Verkaufs-Aktiengesellschaft Heinrich Wild's Geodätische Instrumente zu Wild Heerbrugg AG. 1986 erfolgte eine Fusion mit Ernst Leitz Wetzlar GmbH zum Wild Leitz-Konzern. Mit der Entstehung der Leica Holding B.V. 1990 verschwand der Name Wild. Nachdem Leica Camera bereits 1996 abgespalten wurde, trennte sich der verbleibende Konzern 1997 auf in Leica Geosystems AG und Leica Microsystems.[1]
Inhaltsverzeichnis
Ursprünge
Am 26. April 1921 wurde das Unternehmen Heinrich Wild, Werkstätte für Feinmechanik und Optik in Heerbrugg von drei Schweizer Technikern gegründet:
- dem Vermesser und Erfinder Heinrich Wild aus Glarus
- dem Offizier Jacob Schmidheiny aus Balgach
- und dem Geologen Robert Helbling aus Flums.
Ihr Schwerpunkt war der Bau optisch-mechanischer Messinstrumente, unter denen bald die Theodolite durch verschiedene Patente von Heinrich Wild besonderen Ruf genossen (insbesondere die Typen T1 und T2). 1923 wurde die Firma des Unternehmens in 'Verkaufs-Aktiengesellschaft Heinrich Wild's Geodätische Instrumente geändert.
Später wurden auch Instrumente für die Photogrammetrie produziert, während es im Zuge weiterer Innovationen zu Konflikten kam und H. Wild aus dem Unternehmen ausschied. Er brachte ab dann seinen Erfindungsgeist in das Unternehmen Kern & Co im aargauischen Kantonshauptort Aarau ein, die zu einem ernsthaften Konkurrenten des Heerbrugger Betriebes heranwuchs.
Gründung
Der ursprüngliche Betrieb wurde 1954 zur Wild Heerbrugg AG umgestaltet. Die noch von Wild entwickelte Theodolitreihe erwies sich als so erfolgreich, dass die Namen T1 bis T3 auch für neuere Konstruktionen bis ca. 1980 beibehalten wurden. Ab 1972 entstand eine Kooperation von Wild Heerbrugg AG und Ernst Leitz Wetzlar GmbH.
Weitere Entwicklung
1987 kam es zum Zusammenschluss der Unternehmen Wild und Leitz zur Wild Leitz Gruppe. Am 13. Mai 1988 wurde das oben erwähnte Aargauer Unternehmen Kern & Co. AG übernommen und am 1. Januar 1989 die Wild Leitz AG gegründet. Schon am 16. August 1989 kamen weitere Unternehmen wie Cambridge Instruments, Reichert & Jung und Bausch & Lomb hinzu. 1990 wurde unter Einschluss des bekannten Kameraproduzenten die Leica Holding B.V. Gruppe gegründet, die in Kooperation mit Elektronikunternehmen u.a. in den GPS-Markt einstieg.
1996 wurde die Leica Camera AG abgespalten, 1997 erfolgte die Aufteilung in Leica Geosystems und Leica Microsystems. Heute sind diese drei Unternehmen rechtlich eigenständig. In Fortsetzung von Wild-Heerbrugg produzieren Leica Geosystems geodätische Instrumente und Leica Microsystems mikroskopische Geräte.
Quellen
Weblinks
Kategorien:- Optikhersteller
- Ehemaliges Unternehmen (Schweiz)
- Unternehmen (Kanton St. Gallen)
- Geodätische Institution
- Leica
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