- Begriff (DIN-Norm)
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DIN 2342 definiert Begriff als eine „Denkeinheit, die aus einer Menge von Gegenständen unter Ermittlung der diesen Gegenständen gemeinsamen Eigenschaften mittels Abstraktion gebildet wird“
DIN 2330 „Begriffe und ihre Benennungen“ geht etwas ausführlicher auf den Begriff ein und beginnt mit Gegenständen:
- Jeder Mensch lebt in einer Umwelt von Gegenständen, die einmalig, d.h. zeitlich gebunden sind, und deshalb „individuelle Gegenstände“ genannt werden. Individuelle Gegenstände können materieller oder nichtmaterieller Art sein.
Aus der Notwendigkeit, die unüberschaubare Anzahl von individuellen Gegenständen zu strukturieren, werden die Begriffe abgeleitet:
- Die gedankliche Zusammenfassung von individuellen Gegenständen zu gedachten „allgemeinen Gegenständen“ führt zu Denkeinheiten, die als „Begriffe“ bezeichnet werden können.
Im Weiteren wird dann erklärt, dass sich die Zusammenfassung auf Grund von Merkmalen vollzieht. Als Merkmale werden die Eigenschaften eines einzelnen oder mehrerer individueller Gegenstände verstanden, die zur Bildung bzw. Analyse des jeweiligen Begriffs herangezogen werden.
- Individualbegriff ist ein Synonym für Name, z.B. die Person Albert Einstein, die Wikimedia Foundation, die Zugspitze etc.
- Individuelle Gegenstände bestehen, wenn auch mit Variationen einzelner Eigenschaften, über gewisse Zeiträume. Durch die gedankliche Zusammenfassung all dieser zeitlichen Varianten eines individuellen Gegenstandes (Zeitabstraktion, diachrone Abstraktion) entsteht der zugehörige Individualbegriff.
- Diese entstehen dadurch, dass unterschiedliche individuelle Gegenstände hinsichtlich ihrer gemeinsamen Merkmale gedanklich zusammengefasst werden.
Ferner weist die DIN-Norm explizit darauf hin, dass den Allgemeinbegriffen unterschiedliche Gegenstandsarten, insbesondere materielle (Dinge) und immaterielle Gegenstände, Beziehungen zwischen Gegenständen und andere Begriffe (allgemeine Gegenstände), zugrunde liegen können.
Literatur
- Felix Mayer: Eintragsmodelle für terminologische Datenbanken: ein Beitrag zur übersetzungsorientierten Terminographie, Tübingen 1998 (vgl. insbes. Kap. 2.2.2.1, S. 29 ff)
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