Wilhelm Friedrich Gmelin

Wilhelm Friedrich Gmelin

Wilhelm Friedrich Gmelin (* 26. November 1760 in Badenweiler; † 22. September 1820 in Rom) war ein deutscher Zeichner und Kupferstecher.

Leben

Ersten Unterricht erhielt Gmelin bei seinen Vater, der in Badenweiler Pfarrer war. Danach besuchte er die Lateinschule in Müllheim. Im Alter von 16 Jahren nahm er 1776 eine Lehre als Kupferstecher in der Kunstschule Basel bei Christian von Mechel auf, die zehn Jahre dauerte.

1786 siedelte er zur Weiterbildung nach Rom über (vgl. Karl Philipp Moritz, Reise eines Deutschen in Italien, 1792/93, Zweiter Teil) und folgte bald einer Einladung von Jakob Philipp Hackert nach Neapel. 1790 kehrte er wieder nach Rom zurück. Ab dieser Zeit bildeten Naturmotive seinen künstlerischen Schwerpunkt. Seine Zeichnungen arbeitete er meist in Sepia aus; später malte er auch.

Während der Revolutionszeit war er 1798 und dann wieder von 1800 bis 1801 in Deutschland, wo er bei seinem letzteren Aufenthalt vor allem in der Dresdner Galerie arbeitete. Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte er in Rom. Dort zählten zu seinen Gästen unter anderem Alexander von Humboldt, dessen Skizzen teilweise von Gmelin in Kupfer gestochen wurden.

Unter seinen zahlreichen Stichen, nach eigenen Zeichnungen und besonders nach Claude Lorrain und Nicolas Poussin, hat Gmelin selbst die Mühle des Claude Lorrain für sein Meisterstück erklärt.

Gmelin hat mehrere Maschinen, besonders für Kupferstecher, erfunden. Auch als Drechsler zeigte er große Fertigkeiten.

Sein Sohn Johann Georg Gmelin (1810–1854) war selbst ein geachteter Maler. Sein Bruder Karl Christian Gmelin (1762–1837) war Mineraloge und Botaniker.

Jubiläumsausstellung

Aus Anlass des 250. Geburtstags des Künstlers veranstaltete das Kunstmuseum Hohenkarpfen vom 25. Juli bis zum 7. November 2010 die Ausstellung „Wilhelm Friedrich Gmelin – Veduten und Ideallandschaften der Goethezeit“.

Literatur


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