Wilhelm Zangemeister

Wilhelm Zangemeister
Wilhelm Zangemeister 1930

Wilhelm Karl Zangemeister (* 7. April 1871 in Gotha; † 3. Februar 1930 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Gynäkologe. Er entwickelte einen nach ihm benannten geburtshilflichen Handgriff.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Zangemeister studierte in Heidelberg, Göttingen und Berlin. 1895 wurde er in Heidelberg promoviert. In Heidelberg arbeitete er als Assistent an der Chirurgischen Klinik bei Vincenz Czerny, danach der Frauenklinik in Berlin bei Robert Michaelis von Olshausen und als Schiffsarzt beim Norddeutschen Lloyd. Ab 1904 war er als Assistent an der Frauenklinik in Königsberg bei Georg Winter (1856–1932) tätig. 1908 wurde er hier für Geburtshilfe und Gynäkologie habilitiert.

Ab 1910 war er Professor an der Universität Marburg und ab 1925 bis zu seinem plötzlichen Tod Ordinarius an der Universität Königsberg.

Zangemeister-Griff

Er entwickelte den nach ihm benannten Zangemeister-Handgriff (engl. Zangemeister maneuver), auch 5. Leopold-Handgriff genannt, zur Feststellung eines Missverhältnisses zwischen Becken und vorangehendem Kind.[1] Der Zangemeister-Griff wird nach Einsetzen der Wehentätigkeit angewendet. Dabei wird eine Hand auf den im Beckeneingang befindlichen Kopf des Kindes gelegt und die andere Hand auf die Schambeinfuge (Symphyse). Befindet sich der Schädel hinter der Schambeinfuge, so liegt wahrscheinlich kein Missverhältnis vor.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • W. Zangemeister: Die Lehre von der Eklampsie. S. Hirzel Verlag, 1926
  • W. Zangemeister: Frontaler Gefrierdurchschnitt durch die Beckenorgane einer an ruptura uteri bei verschleppter Querlage verstorbenen Kreissenden. F.C.W. Vogel Verlag, 1907
  • W. Zangemeister: Lehrbuch der Geburtshilfe. S. Hirzel, 1927
  • W. Zangemeister: Atlas der Cystoskopie des Weibes. Enke-Verlag, 1906
  • W. Zangemeister: Ueber Kindebettfieber 1909
  • W. Zangemeister: Diagnostische und therapeutische Irrtümer und ihre Verhütung beim Neugeborenen. Thieme-Verlag, 1922

Einzelnachweise

  1. ↑ S. Gruber: Basics Gynäkologie und Geburtshilfe. Elsevier, Urban&FischerVerlag, 2007, S. 86. ISBN 3-437-42157-3
  2. ↑ P. Reuter Springer Lexikon Medizin. 2004, S. 2327. ISBN 3-540-20412-1

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