Wilhelm von Hanau und zu Hořowitz

Wilhelm von Hanau und zu Hořowitz

Fürst Wilhelm von Hanau (* 19. Februar 1836 in Kassel; † 3. Juni 1902 in Schloss Hořovice) war ein Mitglied aus dem Hause Hessen-Kassel und ab 1889 bis 1902 Fürst von Hanau.

Leben

Wilhelm war der dritte Sohn des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen-Kassel (1802–1875) und seiner Ehefrau zur Linken Gertrude Falkenstein (1803–1882), geschiedene Lehmann und spätere Gräfin von Schaumburg, sowie Fürstin von Hanau und zu Hořowitz.

Wilhelm verfolgte zunächst eine militärische Karriere und hatte beim Zusammenbruch des Kurstaates 1866 den Rang eines Majors. Er begab sich nach der Annexion von Kurhessen durch Preußen, wie sein Vater, ins österreichische Exil, wo er der k. u. k. Landwehr angehörte. Wilhelm war musisch sehr interessiert. Nachdem er den Familienfideikommiss übernommen hatte, gestaltete er den Schlosspark von Hořovice aus. Er ließ dort unter anderem Skulpturen des Bildhauers Heinrich Natter aufstellen, der dort auch ein Denkmal für den Vater des Hausherren, den letzten hessischen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I., schuf. Wilhelm ließ im Schlosspark weiter Standbilder von Bühnengestalten aus den von ihm verehrten Werken Richard Wagners aufstellen.

Prinzessin Elisabeth zu Schaumburg-Lippe, um 1866

Am 29. Januar 1866 heiratete er in Frankfurt am Main die Prinzessin Elisabeth zu Schaumburg-Lippe (1841–1926). Diese Ehe war ein dynastisches Projekt seiner Eltern, gelang es doch hier erstmals, einen der ja nicht standesgemäß geborenen Söhne mit einer „echten“ Prinzessin zu verheiraten. Deren Bruder, Adolf I. Georg, Fürst von Schaumburg-Lippe, betrachtete diese Partie aber als Missheirat und leistete – wenn zunächst auch vergeblich – Widerstand dagegen. Nach dem Zusammenbruch des Kurstaates im Sommer 1866 fiel der politische Zweck der Ehe weitgehend weg. Sie wurde am 22. April 1868 geschieden.

In zweiter Ehe heiratete er am 12. Mai 1890 in Döberkitz bei Bautzen die Gräfin Elisabeth von Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld (1868–1952). Aus beiden Ehen gingen keine Kinder hervor.

Nach dem Tod seines kinderlosen verstorbenen älteren Bruder, Fürst Moritz von Hanau, trat er 1889 in der Würde eines Fürsten von Hanau an. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Karl.

Literatur

  • Michel Huberty: L' Allemagne dynastique : Les 15 familles qui ont fait l'empire. Bd. 1: Hesse - Reuss - Saxe. Le Perreux-sur-Marne 1976. ISBN 2-901138-01-2
  • Philipp Losch: Die Fürstin von Hanau und ihre Kinder. In: Hanauer Geschichtsblätter 13 (1939), S. 34.

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